ZDF-Intendant Markus Schächter hat die Kritik der Produzentenallianz im Rahmen des Erwerbs der Champions-League-Rechte zurückgewiesen. Das ZDF reduziere seine Beteiligung an der Filmförderung nicht, sondern leiste sogar Beiträge über die gesetzlichen Vorgaben hinaus.
„Die behaupteten Fakten zum Engagement des ZDF in der Filmförderung sind leider unzutreffend“, reagierte ZDF-Intendant Schächter in einem am Donnerstag veröffentlichten Brief an den Vorsitzenden derAllianz Deutscher Produzenten Christoph E. Palmer auf die Vorwürfe der Filmlobby.
Die Produzentenallianz hatte in der vergangenen Woche von der öffentlich-rechtlichen Anstalt Transparenz im Rahmen des Erwerbs der Free-TV-Rechte für die UEFA Champions League gefordert. Der kostspielige Einstieg in die europäische Königsklasse des Fußballs, der auf bis zu 54 Millionen Euro jährlich beziffert wird, dürfte nicht zu einer Reduzierung der ZDF-Investitionen in deutsche Filmproduktionen führen (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).
Der ZDF-Intendant betonte darüber hinaus, dass er eine Rechenschaftspflicht gegenüber der Allianz Deutscher Produzenten nicht erkennen könne. „Die Allianz Deutscher Produzenten wird die Programmautonomie des ZDF bei ihren Forderungen berücksichtigen müssen“, sagte Schächter.
Der Etat des Senders werde durch einen Intendanten verantwortet und von den öffentlich-rechtlichen Gremien überwacht. Wie viel die Champions League den Sender letztendlich gekostet hat, hat das ZDF trotz wiederholter Kritik privater Konkurrenten bis zum heutigen Tag nicht offengelegt.
Anfang April war bekannt geworden, dass sich der Mainzer Sender bei der Ausschreibung der Champions-League-Rechte ab der Saison 2012/2013 überraschend gegen den bisherigen Rechteinhaber Sat 1 durchgesetzt hatte. Letzterer will sich mit einer Klage gegen die Lizenzvergabe durch den UEFA-Vermarkter Team zur Wehr setzen (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). [js]
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