Schächter: „Das Netz ist die Plattform der Zukunft“

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Mainz – Trotz der Einschränkungen durch den 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrag, der Kürzungen beim Internetangebot der Öffentlich-Rechtlichen vorsieht, sieht der ZDF-Intendant Markus Schächter das Internet als Plattform der Zukunft.

„Auch wenn es das Fernsehen, wie wir es kennen, noch sehr, sehr lange geben wird, wird es zunehmend nonlinear“, sagte Schächter gegenüber dem evangelischen Pressedienst epd.
 
Mit der Mediathek sei das ZDF ein Pionier im technologischen Bereich gewesen. „Wir setzen weiter die Standards. Unsere Telemedien bieten eine komplementäre Möglichkeit, ein jüngeres Publikum anzusprechen – die Zielgruppe also, die wir in den letzten Jahren mit dem Ein-Kanal-Sender ZDF nicht mehr ausreichend erreichen konnten.“ Wer nicht ins Netz gehe, der gehe ins Museum, so Schächter.

ARD und ZDF haben beim Rundfunkrechtler Karl-E. Hain ein Gutachten in Auftrag gegeben, um klären zu lassen, ob der 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrag verfassungskonform ist. „Das Gutachten wurde beauftragt, als noch nicht in allen Details absehbar war, welche Restriktionen uns der neue Staatsvertrag auferlegen würde. Wir mussten und müssen uns darauf einstellen, mit den neuen komplizierten Gegebenheiten umzugehen“, sagt der ZDF-Intendant. Das Gutachten leiste gute Dienste als Orientierungs- und Auslegungshilfe.
 
Dabei sei es nie um einen Generalangriff auf den 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrag gegangen. Nötig seien allerdings eindeutige, verfassungsrechtlich abgesicherte Positionen für die Auslegung des „überaus kompliziert geratenen Rundfunkstaatsvertrags“.
 
ZDF und ARD hatten Anfang Juni wegen der neuen rechtlichen Vorgaben ihre Internetangebote deutlich eingeschränkt (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).
 
Das ZDF reduzierte wie bereits angekündigt seine Online-Seiten um bis zu 80 Prozent und will künftig stärker auf Videos statt auf Texte setzen, wie der Sender am Dienstag in Mainz berichtete.
 
Auch die ARD- Anstalten müssen ihre Internetseiten verschlanken. Künftig seien weniger Inhalte der ARD im Netz zu finden, sagte der ARD-Vorsitzende und SWR-Intendant Peter Boudgoust in Stuttgart. Konkrete Zahlen nannte er nicht.
 
ZDF und ARD haben Ende Mai das Konzept für die künftigen Online- Auftritte an ihre Aufsichtsgremien und die Länder verschickt. Anfang Juni ist der neue Rundfunkstaatsvertrag in Kraft getreten. [ar]

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