Anlässlich des Korrespondentenwechsels in Brasilien erklärte ZDF-Intendant Markus Schächter, dass es in der globalisierten Welt immer klarer wird, dass Auslandsberichterstattung ein zunehmend wichtiger Punkt ist.
Die Veränderungen in Maghreb und im Nahen Osten zeigten, dass das ZDF eine Berichterstattungspflicht habe, die weit über das hinausgehe, was bisher Standard sei, erklärte Markus Schächter der Nachrichtenagentur dpa. Die Investition in die 19 Auslandsstudios würde daher vom Fernseh- und Verwaltungsrat nachdrücklich unterstützt. Das ZDF müsse auch bei bescheidenen Einschaltquoten die Außenpolitik stärker forcieren, denn das ZDF bekomme „Gebühren, damit wir uns unterscheiden. Wir können die globalisierte Welt deutlicher und näher in den Fokus nehmen, als dies etwa RTL und Sat 1 je tun könnten.“
Das ZDF habe Verträge mit verschiedenen arabischen Sendern wie Al-Dschasira sowie den amerikanischen TV-Sendern BBC oder CNN. Zudem sei der öffentlich-rechtliche Sender „in den Weltregionen mit Korrespondenten vertreten, die eine Einordnungs- und Bewertungschance bieten, die über das hinausgeht, was andere Sender tun.“
Neben der Auslandsberichterstattung, ohne die das ZDF nicht vorstellbar ist, so Schächter im Interview weiter, würde der Hauptfokus auf auf dem Internet liegen. Mit dem Hauptprogramm, welches weitgehend aus Information bestehe, sei die Jugend nicht zu erreichen. „Die Lösung führt über das Internet“, betonte Schächter. Mit der Mediathek habe das ZDF entgegengesetzte Erfahrungen mit den Einschaltquoten gemacht. Schalten im Hauptprogramm eher Ältere ein, sei es im Internet genau umgekehrt. „50 Prozent derjenigen, die das ‚heute-journal‘ in der Mediathek abrufen, sind unter 50 Jahren. In der Fernsehausstrahlung stellt diese Altersgruppe 6 bis 10 Prozent.“[js]
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