Die umstrittene regionale Werbung bei Sat.1 und ProSieben ist angelaufen. Im Kabelnetz von Nordrhein-Westfalen ist seit einigen Tagen ein Spot für eine in NRW ansässige Versicherung zu sehen.
Zeitgleich werde im Rest Deutschlands ein anderes Produkt beworben, sagte eine Sprecherin in Unterföhring bei München. Als Nächstes will ProSiebenSat.1 von diesem April an in Hessen und Baden-Württemberg regionale Ausstrahlung anbieten. Im Mai sollen Spots in Bayern folgen. Der Fernsehkonzern hat unter anderem Reiseveranstalter, Möbelhäuser und Brauereien als Kunden im Blick.
Das Bundesverwaltungsgericht hatte im Dezember entschieden, dass ProSieben trotz seiner bundesweiten Ausrichtung in verschiedenen Regionen zur selben Zeit unterschiedliche Werbespots zeigen darf.
Die Rundfunkkommission der Bundesländer hatte darauf vorgeschlagen, im Rundfunkstaatsvertrag regional zugeschnittene Werbung zu verbieten. Die Ministerpräsidentenkonferenz hatte einem Verbot aber nicht zugestimmt und prüft noch. Der Verband Bayerischer Zeitungsverleger hatte daraufhin von einem „Desaster“ gesprochen. Den Zeitungen und regionalen Radiosendern im Freistaat entstehe so ein Millionenschaden durch entgangene Werbeeinnahmen.
Auch RTL ist auf den Zug mit regionaler Werbung aufgesprungen und präsentierte bereits im Februar den ersten Kunden. In den Karnevalhochburgen des Rheinlands wurden regionale Spots für den „Kleinen Feigling“ im Programm der Kölner gezeigt, die eine bundesweitlaufende Kampagne unterstützen sollten. [dpa/fp]
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