TV-Moderatorin und Bestseller-Autorin Sarah Kuttner hält nicht viel von hohen Verkaufszahlen zu Lasten der Inhalte ihrer Werke. Insbesondere die Art und Weise von Kollegin und Autorin Chalotte Roche hält Kuttner für unangebracht. Außerdem fordert sie GEZ-Befreiung für alle unter 50.
„Ich will Charlotte nicht zu nahe treten, aber ich hätte das alles so nicht gemacht wie sie“, sagte Kuttner dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ in einer Vorabmeldung vom Wochenende. Sicher würden sich Kuttners Bücher noch besser verkaufen, wenn diese ihr Leben, ihre Depression sowie die Story vom letzten getrennten Freund enthielten. „Aber dann verkaufe ich lieber weniger“, so die junge Autorin. Beim Roman „Feuchtgebiete“ sei es ihr immer „ein vollgesogener Tampon zu viel“ gewesen. Die Geschichte habe sie dennoch „berührend“ gefunden.
Kuttner findet sich persönlich „viel harmloser, als alle glauben: anständig, nicht ernsthaft rabaukig“. Keinesfalls sage sie „am laufenden Band ficken, kacken, kotzen. Ich bin nicht anstrengend, und nackig mach ich mich im TV schon gar nicht“, so die Autorin. Nach ihrem Bestseller-Roman „Mängelexemplar“ veröffentlicht Kuttner mit einer Startauflage von 150 000 Stück ihr zweites Buch „Wachstumsschmerz“.
Kuttner attackierte gegenüber dem Nachrichtenmagazin auch ARD und ZDF. „Die wollen frischer sein, arbeiten dafür Konzepte aus, haben aber Angst davor, am Ende wirklich jünger zu werden. Wenn das so bleibt, sollten einfach alle unter 50 von der GEZ befreit werden.“ Das TV-Gewerbe sieht die 32-Jährige ebenfalls nüchtern. „Speichellecker kommen sicher weit. Bestenfalls muss man auf sein eigenes Wertesystem verzichten“, so Kuttner. Ein erfolgreicher Moderator sei sich für kaum etwas zu schade. [mho]
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