Die 3D-Technologie ist eine attraktive Erweiterung des Fernsehens, darf aber nicht zu Lasten der eigentlichen Bildqualität gehen. Das findet zumindest Samsung-Produktmanager Mike Henkelmann, mit dem wir am Rande der Leserwahl des Auerbach Verlags plauderten.
Herr Henkelmann, herzlichen Glückwunsch zum Gewinn unseres diesjährigen Design-Awards! Sehen Sie diese Auszeichnung als Bestätigung, dass Samsung der Konkurrenz einen Schritt voraus ist?
Mike Henkelmann: Eigentlich sehe ich den Gewinn des Leserpreises eher als Bestätigung, dass wir den Zeitgeist und den Geschmack des Endkonsumenten treffen, was uns natürlich besonders freut!
Sie bieten auch ein App-Portal für Ihre Geräte an. Sehen Sie in diesem Bereich das stärkste Wachstum am Markt?
Henkelmann: Man sieht dort schon die Möglichkeit, sich zu differenzieren. Wer in Kombination mit dem Fernsehgerät mediale Mehrwerte bietet, dem eröffnet sich eine große Chance. Aber natürlich kommt mit einer Chance auch immer ein Risiko daher: Man kann auch ins Hintertreffen geraten, wenn man nicht mit den richtigen Leuten die Verträge schließt, weil die Belange des Contents noch nicht standardisiert sind. Das schafft einen großen Aufwand, da mit jedem Contentanbieter individuell verhandelt werden muss. Aus meiner Sicht ist das Thema sehr spannend und auch für die Zukunft das große Differenzierungsmerkmal.
Sehen Sie Samsung dabei auch durch das Galaxy Tab im Vorteil?
Henkelmann: Wir sehen uns im Vorteil aufgrund der Kombination von allem. Über den Fernseher, über das Mobilfunkgerät, über den Second TV, bei dem man mit dem Galaxy Tab das Bild mit in die Küche nehmen kann: Wir sehen uns als Konzern in einer gewissen Position, dem Kunden Mehrwerte zu bieten und ihn länger an Samsung zu binden, ob es Mobilfunk, Telefonie, TV oder andere Zuspielgeräte sind.
Sind Sie mit den derzeit am Markt angebotenen 3D-Inhalten zufrieden?
Henkelmann: Die Entwicklung kann man mit der Einführung der DVD-Audio vergleichen. Damals hieß es auch, es gäbe bereits die Player, aber noch keinen Content. Das wird sich allerdings irgendwann eliminieren, weil letztendlich viel mehr 3D-Titel auf den Markt kommen werden und man auch die erste Fernsehstation mit 3D haben wird, so wie es sie jetzt schon mit HDTV gibt. Ich denke, da ist einfach Geduld gefragt. In zwei, drei Jahren wird das schon anders aussehen.
Derzeit besteht eine Kooperation mit Dreamworks, die das „Shrek“-Bundle beinhaltete. Ist eine Ausweitung dieser Zusammenarbeit geplant?
Henkelmann: Wir sind für diese Kooperationen grundsätzlich immer offen, aber im Moment kann ich dazu keine Aussage treffen.
Samsung bietet ja sehr schlanke Brillenmodelle mit Bluetooth-Übertragung an. Sehen Sie den Komfort beim 3D-Schauen als Schlüsselelement?
Henkelmann: Ich denke, es ist das entscheidendste Kriterium an sich. Eigentlich strebt man danach, 3D ohne Brille zu sehen. Mit der Verbesserung der Brillen von Infrarottechnologie auf Bluetooth in diesem Jahr sind sie bereits jetzt angenehmer zu nutzen. Der 3D-Event ist letztlich auch nicht der, der ständig genutzt wird, sondern eher zur Primetime oder am Wochenende.
Entscheidend ist für uns immer noch, dass der Fernseher das beste Bild wiedergibt und nicht die 3D-Fähigkeit zulasten der Bildqualität geht. Wir konnten es in vielen Tests, auch beim Auerbach Verlag, unter Beweis stellen, dass unsere Geräte sowohl 3D-fähig sind als auch ein hervorragendes 2D-Bild haben.
Herr Henkelmann, vielen Dank für das Gespräch.
Alle Preisträger der Leserwahl 2011 des Auerbach Verlags und einen kurzen Videoclip zur Preisverleihung finden Sie hier. [so]
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