Sammelklage gegen Amazon Prime – der aktuelle Stand

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Gericht, Prozess Klage © Andrey Popov - stock.adobe.com
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Ohne Zustimmung mehr Werbung bei Amazon Prime Video? Die Verbraucherzentrale Sachsen sah darin eine Vertragsverletzung und klagte. Zehntausende Verbraucher sind bereits dabei.

Tausende Haushalte beteiligen sich in Deutschland an der Sammelklage gegen Amazon wegen des Streaming-Dienstes Prime Video. Bislang haben sich 82.941 Verbraucherinnen und Verbraucher ins Klageregister eingetragen, wie die Verbraucherzentrale Sachsen mitteilte.

Hintergrund ist eine Änderung des Streaming-Dienstes Prime Video: Seit Februar 2024 wird dort mehr Werbung ausgespielt – ohne vorherige Zustimmung der Kunden. Das Klageregister wurde im Mai 2024 geöffnet. Der Klage können sich alle anschließen, die vor dem 5. Februar ein Amazon-Prime-Abo hatten und es bezahlt haben.

Höhere Gebühr für werbefreies Streamen bei Amazon Prime

Amazon hatte seine Kunden vor die Wahl gestellt, künftig Werbung beim Streamen zu sehen oder für knapp drei Euro mehr pro Monat weiter werbefrei zu streamen. Die Verbraucherschützer sehen in der Änderung eine unzulässige Vertragsanpassung und fordern die Erstattung der zusätzlichen Zahlungen.

Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen hatte in einem ähnlichen Fall Erfolg gegen Amazon: Das Landgericht Düsseldorf erklärte eine Preiserhöhung von Prime für unzulässig. Dabei ging es um die Erhöhung der Jahresgebühr von 69 auf 89,90 Euro.

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8 Kommentare im Forum
  1. Ist es wieder nur ein Flickenteppich, und gilt nur für Sachsen, oder gilt das fürs ganze Land?
  2. Diese Art von Klage sozusagen über einen Formfehler gehen unterstütze ich nicht - in der Sache kann ein Anbieter den Werbeanteil erhöhen ist doch keine Frage . Eingeräumt werden muss natürlich ein Sonderkündigungsrecht , eine Bezahloption um werbefrei zu sehen gibt es ja wohl . Mich stört der Werbeanteil bei Prime video nicht Freevee war schlimmer , die Werbung ist auch meist gut gemacht . Wenn man prime sowieso hat ist enthaltenes prime video auch mit Werbung ein lohnender Bestandteil .
  3. Es ist für ganz Deutschland. Nur die Verbraucherzentrale Sachsen hat hier die Verantwortung übernommen. Amazon Sammelklage: FAQ und Ausfüllhilfe | Verbraucherzentrale Sachsen Das Verfahren läuft aber beim Bayerischen OLG, weil die Amazon Digital Germany GmbH ihren Sitz in München hat. Man kann Prime eigentlich jederzeit kündigen und beenden und bekommt Anteilmäßig bereits gezahltes Geld wieder erstattet, so mein Wissensstand.
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