Der derzeit einzige private Regionalsender im Saarland, Citi.TV, wird Ende Januar seinen Betrieb einstellen. Die wirtschaftliche Lage ermögliche es nicht, regionales Fernsehen ohne Fördergelder oder Steuergelder zu finanzieren, klagt der Betreiber.
Die saarländische Landesmedienanstalt bestätigte gegenüber dem Nachrichtenportal „newsecho.de“ am Freitag, dass die Betreiberfirma Funkhaus Saar ihre Zulassung für Citi.TV zum 31. Januar zurückgeben hat. Damit wird es nach Aussage von Pressesprecherin Viola Betz „zumindest vorübergehend keinen regionalen privaten Fernsehveranstalter“ im Saarland mehr geben. In der momentanen wirtschaftlichen Lage sei es für das Regionalprogramm „äußerst schwierig“ gewesen, „regionales Fernsehen ohne Fördergelder aus Rundfunkgebühren oder Steuergelder kostendeckend zu veranstalten“.
Private regionale TV-Sender haben es demnach scheinbar schwer, im kleinsten Flächenbundesland Deutschlands Fuß zu fassen. Bereits der Vorgänger Saar TV, der zuletzt ebenfalls vom Funkhaus Saar betrieben wurde, hatte 2009 den Sendebetrieb aus Insolvenzgründen einstellen müssen.
Citi.TV, das über das analoge und digitale Kabelnetz verbreitet wird, hatte zum Sendestart 2010 mit einem „untypischen, urbanen“ Vollprogramm Zuschauer anlocken wollen, zeigte anfangs jedoch neben so gut wie ungeschnittenen Reportagen und unkommentierten Pressekonferenzen vor allem Kamerafahrten durch saarländische Städte sowie Soft-Erotik-Filme und geriet damit in die Kritik der Regionalpresse.
Zuletzt hatte der Sender, der nach Angaben des Nachrichtenportals größtenteils von Auszubildenden zum Mediengestalter und Praktikanten betrieben wurde, offenbar wenig erfolgreich versucht, seine Resonanz mit Kochsendungen und Vereinsmagazinen aufzubessern. [js]
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