Die Töne in der Auseinandersetzung zwischen Russland und Großbritannien aufgrund der Giftgas-Attentate in England werden rauher – auch auf medienpolitischer Ebene.
Großbritannien und Russland drohen in ihrem eskalierenden Streit auch mit Schritten gegen die Medien der jeweils anderen Seite. „In unserem Land wird kein britisches Medium mehr arbeiten, wenn RT geschlossen wird“, sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, im Fernsehen.
Ein Lizenzentzug für den staatlichen russischen TV-Kanal RT (früher Russia Today) ist für London eine mögliche Reaktion auf den Giftanschlag gegen den Ex-Agenten Sergej Skripal. Großbritannien macht Moskau dafür verantwortlich. Die britische Medienaufsicht Ofcom hat RT eine Überprüfung der Lizenz angekündigt.
Russland werde gegen britische Medien vorgehen, „dass ihnen Hören und Sehen vergeht“, sagte auch Vize-Kommunikationsminister Alexej Wolin am Mittwoch in Moskau. „Wir nennen vorher nie Details. (…) Wenn die Zeit kommt, werden die Betroffenen es erfahren“, sagte er der Agentur Interfax zufolge.
In den USA hat das Justizministerium RT 2017 gezwungen, sich als ausländischer Agent registrieren zu lassen. Daraufhin führte Russland ebenfalls diesen Status für bestimmte ausländische Medien ein. [dpa]
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