Die russischen Medienaufseher gehen gegen die British Broadcasting Corporation vor. Eine Revanche für die Entscheidung der britischen Medienaufsichtsbehörde Ofcom gegen den kremlnahen Sender RT zu ermitteln.
Die russische Medienaufsichtsbehörde nimmt den britischen Sender BBC ins Visier – als Reaktion auf ein ähnliches Vorgehen der britischen Medienaufseher gegen einen russischen Sender. Es werde untersucht, ob die BBC World News bei der Ausstrahlung in Russland gegen russische Gesetze verstoßen habe, teilte die Behörde Roskomnadsor am Freitag in Moskau mit. Diese Entscheidung stehe im Zusammenhang mit der britischen Medienaufsichtsbehörde Ofcom, die dem kremlnahen Sender RT am Donnerstag vorgeworfen hatte, im Frühjahr in sieben Fällen parteiisch berichtet zu haben.
In den Berichten von RT ging es demnach um den Giftangriff auf den ehemaligen Agenten Sergej Skripal und seine Tochter Julia im März im englischen Salisbury. Sie waren mit dem Nervengift Nowitschok attackiert worden. Beide überlebten. Großbritannien macht Russland für den Anschlag verantwortlich.
Das Außenministerium in Moskau begrüßte das Vorgehen von Roskomnadsor. „Es ist höchste Zeit, das zu tun“, schrieb Sprecherin Maria Sacharowa auf Facebook. Ihr täten die BBC-Reporter leid, von denen viele Profis seien und ihre Aufgaben ehrlich erfüllten. „Aber die Einmischung der britischen Regierung in die Aktivitäten russischer Medien lassen uns keine andere Wahl.“ Aus dem Kreml hieß es, es gebe es auch Fragen an die BBC, ob sie tatsächlich unvoreingenommen berichte. [ds]
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