Die ARD soll die Bemühungen erhöhen, ihr Hauptprogramm Das Erste sowie Dritte Programme und digitale Spartensender attraktiver für Jugendliche und junge Erwachsene zu machen. Eine entsprechende Forderung legte am Mittwochabend der Programmbeirat des Senders auf den Tisch.
Es müssten „alle Kräfte gebündelt“ werden, um entsprechende Programmangebote für jüngere Zuschauer zur Verfügung zu stellen, teilte das öffentlich-rechtliche Gremium in einer Verlautbarung mit. Darunter dürfe allerdings der gemeinsam mit dem ZDF betriebene Kinderkanal nicht leiden. Er solle sein „ausgezeichnetes Programm“ uneingeschränkt fortführen und weiterhin wichtige Beiträge zur medienpädagogischen Bildung von Heranwachsenden leisten, hieß es.
Petra Zellhuber-Vogel, Vorsitzende des ARD-Programmbeirats, sagte im Anschluss an eine Sitzung in Erfurt, der Kika stelle im Vergleich zu den privaten Sendern gerade mit Blick auf die jüngste Altersgruppe ein Angebot zur Verfügung, das „Vielfalt statt Einfalt“ liefere. Dabei würden Kinder vor Reizüberflutung bewahrt. Gleichzeitig werde ein angemessenes Maß an Informationen vermittelt und neben Zeichentrickserien auch die Einführung in Nachrichten-, Reportage- und Dokumentationsformate geleistet.
Konkrete Vorschläge, wie die anderen ARD-Sender diese Leistungen für ältere Jugendliche umsetzen könnten, unterbreitete der Programmbeirat zunächst nicht. Auch innerhalb des Senders werden immer wieder Forderung nach einem eigenen Jugend-Fernsehen laut. Zuletzt hatte sich der Rundfunkrat des BR Ende März für ein entsprechendes Angebot stark gemacht (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete). Die ARD-Vorsitzende Monika Piel ist anderer Meinung. Das strategische Konzept biete keinen Platz für einen eigenen Jugendkanal, so Piel.
Der ARD-Programmbeirat berät den Programmdirektor Erstes Deutsches Fernsehen sowie die Intendantinnen und Intendanten bei der Gestaltung der ARD-Gemeinschaftsprogramme. Er besteht aus neun Mitgliedern, die von den Gremien der Landesrundfunkanstalten entsandt werden. Dazu zählen Vertreter aus Politik, Kirche und Gesellschaft. [ar]
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