
München – Ein Bündnis gegen unerlaubte Werbung verlangt der Fernsehrat des Bayerischen Rundfunks, Bernd Lenze, nach dem jüngsten Wirbel um Schleichwerbung bei der ARD.
Lenze rief am Mittwoch öffentlich-rechtliche und private TV-Sender sowie Fernsehproduzenten auf, gemeinsam gegen illegale Werbeformen vorzugehen. Derweil wird auch im Ersten über ein Werbeverbot für ARD und ZDF diskutiert.
Lenze, der auch den Vorsitz der ARD-Gremienkonferenz führt, mahnte, die jüngsten Fälle von Schleichwerbung in der ARD und bei den Privaten machten deutlich, dass sich diese illegale Werbeform zunehmend in die TV-Programme einschleiche. Dagegen müssten alle Verantwortlichen Widerstand leisten. Er schlug vor, die Landesmedienanstalten sollten mit ARD und ZDF Musterverträge erarbeiten, die für alle Sender einen Verhaltenskodex festschrieben. Darin könnten – wie dies ARD-Vorsitzender Thomas Gruber für sein Haus empfohlen hatte – empfindliche Strafen vereinbart werden. Damit könnten auch die Landesmedienanstalten Verfehlungen kommerzieller Sender besser ahnden.
ARD und ZDF sollten zudem ein geeignetes Kontrollsystem gegen Schleichwerbung installieren. Rundfunk- und Medienräte müssten dafür kämpfen, den unlauteren Praktiken Einhalt zu gebieten. Schleichwerbung bringe den Mediensektor ins Zwielicht. Zugleich forderte er klare Regeln für Kooperationen und Sponsoring. In manchen Programmen würde den Zuschauern „nur noch Dauerwerbesendungen“ zugemutet. [mg]
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