Rundfunkbeitrag: ZDF-Intendant hält an Verfassungsbeschwerde fest

7
1045
ZDF-Intendant Norbert Himmler
©ZDF / Tim Thiel

ARD und ZDF sind vor das Bundesverfassungsgericht gezogen. Einige Länder wollen, dass die Sender zum Rundfunkbeitrag zurückziehen. Was der ZDF-Chef dazu sagt.

ZDF-Senderchef Norbert Himmler hält an der Klage zum Rundfunkbeitrag fest. „Ich verstehe die Forderung nach der Zurücknahme der Verfassungsbeschwerde nicht. Wir klagen nicht gegen ein neues Verfahren, sondern um die Einhaltung des zurzeit gültigen“, sagte der Intendant im Interview der Deutschen Presse-Agentur. Bayern und Sachsen-Anhalt verlangen von ARD und ZDF, dass sie ihre Klage vor dem Bundesverfassungsgericht zurückziehen.

ZDF-Chef hofft auf schnelle Entscheidung

Himmler sagte: „Es ist die Verantwortung der Geschäftsleitung dafür Sorge zu tragen, dass wir für unseren Programmauftrag – erst recht in einem Jahr mit der Bundestagswahl – ausreichend ausgestattet sind.“ Er hoffe auf eine rasche Entscheidung in Karlsruhe.

Die öffentlich-rechtlichen Medien ARD und ZDF reichten im November Verfassungsbeschwerde ein – mit dem Ziel, dass der Beitrag zum 1. Januar 2025 auf monatlich 18,94 Euro steigt. Wie und wann das Bundesverfassungsgericht entscheiden wird, ist offen.

Die Sender berufen sich auf ein festgelegtes Verfahren zur Ermittlung des Beitrags, den Haushalte und Firmen zahlen. Eine unabhängige Kommission – die KEF – schlägt demnach nach Prüfung der Wirtschaftspläne die Höhe vor. Die Bundesländer müssen sich eng daran orientieren und entscheiden letztlich. Es ist ein einstimmiges Votum nötig – alle 16 Bundesländer müssen mit Ja stimmen, damit eine Änderung in Kraft tritt. Dieses Mal haben die Bundesländer hingegen beschlossen, dass der Beitrag in den nächsten beiden Jahren nicht wie empfohlen steigen und damit bei 18,36 Euro bleiben soll.

14 Cent mehr fürs ZDF

Der Senderchef verteidigte den Weg nach Karlsruhe. „Wir reden über 14 Cent mehr fürs ZDF einschließlich Arte im Monat. Diese moderate Erhöhung ist angemessen.“ Der Beitragszahler zahle für das ganze ZDF-Angebot 15 Cent am Tag. Darin sind neben dem Hauptprogramm zum Beispiel auch Angebote wie ZDFneo, ZDFinfo und Mediathek enthalten. Wenn der Rundfunkbeitrag nicht steigt, wird das ZDF nach Angaben Himmlers im nächsten Jahr auf Rücklagen zurückgreifen.

Die Verfassungsbeschwerde sei nicht überraschend gekommen, erläuterte der 53 Jahre alte Senderchef. Er betonte, dass es auch von Gremienseite Rückhalt gebe: „Die Mehrheit des Fernsehrates steht ganz offenkundig hinter der Entscheidung des ZDF.“ Der Fernsehrat ist ein Kontrollgremium, das die Programmarbeit des ZDF überwacht.

Kritik an Ländern

Himmler, der seit Frühjahr 2022 Intendant des ZDF in Mainz ist, kritisierte die Länder: „Ich habe ein Problem damit, wie mit dem etablierten Verfahren umgegangen wird. Ich habe aber Respekt davor, wie sehr sich die Länder in diesem Jahr bemüht haben, ein neues Verfahren zu etablieren.“

Im Dezember beschlossen die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten Änderungen im Modell, wie der Rundfunkbeitrag generell festgesetzt wird. Der Rundfunkbeitrag an sich bleibt dabei bestehen. Verändern soll sich der Weg, wie von Zeit zu Zeit die Höhe angepasst wird. Es soll künftig laut Beschluss der Ministerpräsidenten eine Art Widerspruchsmöglichkeit der Länder geben. Das soll das Verfahren insgesamt vereinfachen, wenn der Beitrag nur geringfügig steigen soll.

Diesen Änderungen müssen noch alle Landtage zustimmen. Allerdings blockieren die Länderchefs von Bayern und Sachsen-Anhalt – sie knüpfen die Freigabe daran, dass die Sender ihre Verfassungsbeschwerde zurückziehen.

Auch interessant:

7 Kommentare im Forum
  1. Wird hoffentlich daran scheitern!!:sneaky: Die sollen sparen und nicht mehr Gebühren erhalten. Sollen sie mal weniger in Sportrechte und Pensionen investieren, dann reicht auch der aktuelle Beitrag.
  2. Hallo, Kann mich da nur anschließen das sie sparen sollen und besser haushalten sollen, die Privaten bekommen nichts von den Gebühren finanzieren sich über Werbung was die öffentlich rechtlichen auch immer mehr machen, ich habe mir vor einigen Jahren einen gebrauchten BMW gekauft zu einem sehr guten Preis und siehe da der Vorbesitzer war ZDF Mainz Neupreis 72000,00€ nach einen Jahr für die Hälfte und jetzt die Frage wer hat den bezahlt, wir natürlich mit unseren Rundfunkgebühren , für über 20000,00€ Zubehör dabei wo man sich fragt ob das für die Stadt überhaupt nötig ist zb. seperate Klimaanlage hinten und Sitzheizung hinten und vieles mehr wobei ich mir fast sicher bin das die das die nie genutzt wurde, und für so was werden dann die Gebühren eingezogen, also sollte der Rundfunkbeirat vielleicht auch man gesenkt werden bei so unnötigen Ausgaben
  3. Ich sehe das gespalten. Einerseits wird alles teurer, auch Löhne ubd Zulieferfirmen.. Auch Energie usw ubd das Programm soll nicht kaputt gespart werden. Nicht noch mehr Wiederholungen. Sportrechte ubd intendantengehälter ok. Aber man muss auch sagen, die geplante Erhöhung ist noch sehr moderat.
Alle Kommentare 7 im Forum anzeigen

Kommentieren Sie den Artikel im Forum