Die ARD wehrt sich gegen einen „Focus“-Artikel in dem der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Deutschland als teuer und verschwenderisch dargestellt wird. In einer Gegendarstellung verweist die Rundfunkanstalt auf das besondere Angebot der ARD-Anstalten und den gesunden privaten TV-Sektor in Deutschland.
Der am vergangenen Donnerstag (30. August 2012) veröffentlichte „Focus“-Artikel „So verschleudern ARD und ZDF unsere Gebühren“ hat bei der ARD für einige Aufregung gesorgt. In dem Artikel hatte das Nachrichtenmagazin den ab 2013 geltenden neuen Rundfunkbeitrag zum Anlass genommen, um über die vermeintlich verschwenderischen Ausgaben der öffentlich-rechtlichen Sender zu berichten.
Der Darstellung, die öffentlich-rechtlichen Sender in Deutschland würden mehr verdienen als die Rundfunkanstalten aller anderen Staaten, hat die ARD in einer eigenen Darstellung deutlich widersprochen. Demnach lägen die Gesamteinnahmen aus Gebühren pro Haushalt etwa im europäischen Mittelfeld. Gleichzeitig würden die ARD-Anstalten durch die regionale Verankerung ein Angebot bieten, welches in Europa beispiellos sei.
Zudem widerspricht die ARD der Darstellung, das den Privatsendern durch die öffentlich-rechtlichen Sender Nachteile entstehen würden. So hätte beispielsweise der Medienkonzern ProSiebenSat.1 im Jahr 2011 Rekordwerte bei Umsatz und Gewinn verbuchen können. Die RTL Group habe zwar im Ausland Einbrüche bei den Werbeeinnahmen hinnehmen müssen, jedoch treffe dies gerade nicht auf den deutschen Markt zu. Tatsächlich war der operative Gewinn der RTL Mediengruppe Deutschland im ersten Halbjahr 2012 um 4,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 280 Millionen Euro gestiegen und lag damit so hoch wie noch nie zuvor in der Unternehmensgeschichte.
Die Behauptung, ARD und ZDF würden für die kommenden Jahre eine Erhöhung ihres Etats um 1,47 Milliarden Euro planen, weist die Rundfunkanstalt als falsch zurück. Gerade die Etats für die Sportrechte würden laut aktueller Planungen in Zukunft deutlich geringer ausfallen, als in der Vergangenheit. [ps]
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