Bei der Sächsischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (SLM) sind binnen kurzer Zeit zwei neue Mitglieder in den Medienrat aufgenommen worden. Der neueste Zugang ist Fabian Magerl von der CDU. Bei den linken Parteien sorgt nicht nur das für Missmut.
Der fünfköpfige Medienrat hat bei der SLM viel zu sagen. Deshalb sind die dort zu vergebenden Posten heiße Eisen. Eines solches hat nun Fabian Magerl ergattern können. Er wurde vom Sächsischen Landtag in die erlauchte Runde gewählt. Die Versammlung, bestehend aus 35 gesellschaftlich relevanten Vertretern, ist zwar zahl-, jedoch weniger einflussreich.
Von dort aus kommt nun auch erster Gegenwind für Magerl auf: Gegenüber der „Süddeutschen“ gab die Versammlungsvorsitzende Brunhild Fischer zu Protokoll, dass sie die Wahl des CDU-Mannes als Votum dafür verstehe, „einfach weiterzumachen wie bisher“. Dies sei ein „falsches Signal“. In Anbetracht von Querelen, wie einer drohenden Klage gegen die von der Landesmedienanstalt verantwortete Vergabe einer Digitalradio-Lizenz oder der Kritik des Landesrechnungshof, die SLM sei überfinanziert, werden Fischers Sorgen nachvollziehbar.
Laut Fischer sei die Struktur der SLM niemals „zeitgemäß gewesen“, erst recht nicht in Zeiten des medialen Umbruchs. Die erwähnten Vorfälle offenbaren strukturelle Probleme, die natürlich nicht einzig an Fabian Magerls Platz im Medienrat festgemacht werden können. An der Wahl des Konservativen lässt sich jedoch der Wunsch nach mehr Reformen leichter formulieren.
Die öffentliche Kritik an dem internen Aufbau der Landesanstalt macht aber, gerade wenn man sich die Vefehlungen der Vergangenheit noch einmal vor Auge führt, deutlich, wie fatal ein einfaches „Weiter so“ sein könnte. Mangerl dürfte durchaus wissen, aber spätestens jetzt auch davor gewarnt sein, worauf er sich eingelassen hat. [bey]
Bildquelle:
- Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com