Mit seiner Forderung nach deutlich mehr Geld aus den TV-Verträgen der Fußball-Bundesliga ab Saison 2013/14 hat Karl-Heinz Rummenigge für neue Diskussionen gesorgt. Rummenigge sieht Italien als glänzendes Beispiel.
Karl-Heinz Rummenigge hat die Messlatte vor den anstehenden Verhandlungen über die neuen TV-Verträge sehr hoch gelegt. Der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern München fordert ab der Saison 2013/2014 deutlich mehr Einnahmen für die Fußball-Bundesliga. „Ich erwarte von den Verantwortlichen, dass darauf hingearbeitet wird, damit Deutschland in absehbarer Zeit beim TV-Geld mit Italien mithalten kann“, sagte Rummenigge im Interview der Zeitschrift „11Freunde“. „England werden wir fraglos nicht erreichen, aber zumindest Italien muss das Ziel sein“.
Derzeit kassiert die Deutsche Fußball Liga (DFL) durchschnittlich 412 Millionen Euro pro Saison. Deutlich mehr gibt es in Italien, einem Land, das laut Rummenigge „kleiner ist als Deutschland und nicht annähernd unsere Wirtschaftskraft besitzt“ und das in der Fünf-Jahres-Wertung im Fußball hinter Deutschland rangiert. „Das muss mir mal jemand erklären, wieso dort über 900 Millionen Euro an TV-Geldern fließen können und bei uns nicht mal die Hälfte“, argumentierte der frühere Inter-Mailand-Spieler.
Am Verteilungsschlüssel der TV-Gelder und an der auch vom Kartellamt genehmigten Zentralvermarktung will der deutsche Rekordmeister festhalten. „Der FC Bayern steht zur zentralen Vermarktung, denn die Solidarität in der Bundesliga ist wichtig. Der Meister erhält in etwa doppelt so viel TV-Geld wie der Tabellenletzte, das ist der fairste Schlüssel, den es im weltweiten Fußball gibt. Das stelle ich nicht im Ansatz in Frage“, betonte Rummenigge.
Ein eigener Bundesligakanal sei bei der anstehenden Ausschreibung der Bundesliga-Rechte kein Thema. „Für die nächste Verhandlungsrunde haben wir den Zeitpunkt, diese Idee voranzutreiben, wahrscheinlich wieder verpasst“, sagte Rummenigge. [rh]
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