Der rumänische Boulevardsender OTV, der von seinem Besitzer Dan Diaconescu für politische Propaganda in eigener Sache benutzt wird, ist erneut bestraft worden.
Wegen dauernder einseitiger Wahlkampfwerbung reduzierte die rumänische Aufsichtsbehörde für audiovisuelle Medien, CNA, am Dienstag erneut die Sendelizenz für OTV. Der Privatsender darf nur noch bis zum 4. Juli dieses Jahres senden, anstatt bis zum regulären Ablauf der Lizenz am 1. April 2013.
Diaconescu wirbt jeden Abend in selbst moderierten Talkshows auf OTV für seine Partei PPDD (Volkspartei Dan Diaconescu). Die PPDD wurde erst im vorigen Jahr von ihren Namensgeber gegründet und liegt in Umfragen bereits bei 16,6 Prozent. Damit ist die PPDD drittstärkste politische Kraft im Land und liegt nur um zwei Punkte hinter der regierenden bürgerlichen Partei PDL. Im November dieses Jahres finden in Rumänien Parlamentswahlen statt und im Juni landesweite Kommunalwahlen.
Erst vor zwei Wochen hatte die CNA die Laufzeit der Sendelizenz wegen der Dauerpropaganda für die PPDD halbiert. Doch dies bewirkte keine Programmänderung bei OTV. Der Sender unterhält sein Publikum vorrangig mit reißerisch aufbereiteten Kriminalfällen und mit Auftritten von Wahrsagern. [dpa/rh]
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