Ein internes Papier des Konzerns belastet den koreanischen Konzern Samsung im laufenden Patentprozess mit Apple. Darin soll die ausdrückliche Empfehlung zu lesen sein, sich bei der Ausbesserung der Schwächen des Galaxy S am iPhone zu orientieren.
Im US-Patentprozess von Apple und Samsung ist eine interne Analyse der Südkoreaner aufgetaucht, die ihre Position in den Augen der Geschworenen untergraben könnte. In dem 263 Seiten starken Papier von März 2010 wird ausführlich die Bedienung des iPhone und des Samsung-Smartphones Galaxy S vergleichen. Dabei kommen nicht nur zahlreiche Schwächen in der Galaxy-Software an Licht – es folgt auch die ausdrückliche Empfehlung, es dem iPhone nachzumachen.
Apple wirft Samsung vor, bei seinen Smartphones und Tablet-Computern Design und Funktionen von iPhone und iPad kopiert zu haben. Das am Dienstag in die Prozessunterlagen aufgenommene Dokument könnte in den Augen der zuletzt neun Geschworenen den „rauchenden Colt“ liefern. Es geht dabei zum Teil um kleinste Details wie die Anzeige der Zahl noch offener Seiten im Web-Browser oder die Möglichkeit, ein Wort per antippen zu kopieren.
Es ist schon der zweite Dämpfer für Samsung in zwei Tagen. Am Montag wurde auch eine E-Mail mit scharfen Äußerungen von Samsungs Mobil-Chef JK Shin als Beweismittel angenommen. Der Manager erklärt dort unter anderem, das iPhone habe bei Samsung eine „Design-Krise“ offenbart und er bekomme oft den Vorschlag zu hören, Apple-Lösungen nachzumachen. [dpa/ps]
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