Nicht vor 2018 – Die Übernahme von Sky durch Rupert Murdochs 20th Century Fox wird länger dauern, als bisher erwartet. Die politische Stimmung ist aufgeheizt.
Der US-Unterhaltungskonzern 21st Century Fox muss weiter warten – Eine sechs Monate dauernde kartellrechtliche Prüfung der 11,7 Milliarden Pfund (13,4 Mrd Euro) schweren Übernahme von Sky dürfte frühestens im September beginnen, wenn das britische Parlament aus der Sommerpause zurückkehrt. Das sagte ein Sprecher des zuständigen Ministeriums am Freitag dem Finanzdienst Bloomberg.
Die Komplettübernahme durch den Murdoch-Konzern, der schon 39 Prozent an Sky hält und zu dem bereits die einflussreichen britischen Blätter „The Times“ und „The Sun“ gehören, ist nicht nur wegen wettbewerbsrechtlicher Bedenken umstritten. Murdoch hatte bereits 2011 versucht, die volle Kontrolle bei Sky zu übernehmen. Damals ließ ein Abhörskandal bei der zu seinem Medien-Imperium gehörenden Sonntagszeitung „News of the World“ den Plan scheitern.
Britische Abgeordnete haben die Affäre um abgehörte Telefonate und bestochene Polizisten nicht vergessen und fordern eine umfassende Untersuchung der Fusionspläne. Hinzu kamen in jüngerer Vergangenheit Berichte über sexuelle Übergriffe hochrangiger Fox-Mitarbeiter. Der US-Konzern brachte in einem Statement seine Enttäuschung über die Verzögerung zum Ausdruck, versprach aber, weiterhin mit den britischen Behörden kooperieren zu wollen.
Die „Financial Times“ berichtete jedoch unter Berufung auf eingeweihte Kreise, dass 21st Century Fox nicht vorhabe, Zugeständnisse zu machen. Dadurch würde die Übernahme nicht einfacher. Die britische Ministerin für Kultur und Medien, Karen Bradley, hatte erst jüngst ihre Sorge um die Medienvielfalt geäußert. Die Murdoch-Familie könne „erhöhten Einfluss“ auf Berichterstattung und Politik in Großbritannien erhalten, warnte sie. [bey]
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