RTL Zwei darf sich weiter Vollprogramm nennen: Der Status wurde untersucht, da der Privatsender seine Nachrichteninhalte stiefmütterlich behandelte. Die Begründung der Entscheidung ist teilweise schwer nachvollziehbar.
Die hessische Landesmedienanstalt LPR und die Kommission für Zulassungen und Aufsicht ebenjener Landesmedienanstalten (ZAK) sind zu dem Schluss gekommen, dass das Absetzen des wöchentlichen „Nachrichtenjournals“ sowie die Änderung der Sendezeit für die täglichen News von 20 Uhr auf 17 Uhr durch, wie sie es ausdrücken, fernsehpublizistische Inhalte wie „Autopsie“, „Teenie-Mütter“ oder den „Trödeltrupp“ aufgefangen wird. Diese Liste lässt sich sogar in noch abwegigere Bereiche des RTL-Zwei-Programms weiterführen.
Zumindest fällt RTL Zwei dank der Einstufung dieser Sendungen nicht unter die 10-Prozent-Hürde für vielfältige Inhalte mit angemessenem Infomarmations-, Bildungs-, Beratungs- und Unterhaltungsanteil, wie zuerst „dwdl“ berichtete. Objektiv betrachtet, können die Reality- und Fremd-Produktionen wenn überhaupt nur die letzteren beiden Aspekte bedienen.
Die ZAK wünsche sich laut dem Branchenmagazin zwar mehr klassische Nachrichten, der Sender ist daran aber in keinster Weise gebunden. RTL gab sich bei der Untersuchung von vornherein siegessicher und darf sich trotz relativ trashigen Line-ups jetzt als Vollprogramm bestätigt fühlen.
Die weiteren privaten Vollprogramme in Deutschland sind das RTL Hauptprogramm und Schwestersender Vox, ProSieben, Sat.1 und Kabel eins, sowie DMAX und Servus TV. Zur Ehrenrettung von RTL Zwei muss man sagen, dass hierunter ein, zwei Sender mit einem ähnlichen Portfolio zu finden sind, die den Status ebenfalls inne haben.[bey]
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- RTL_Zwei_blauweiss_2019: @ RTL Zwei