
Bei RTL sieht man einem möglichen Deutschlandstart von Netflix gelassen entgegen. Noch sei das lineare Fernsehen sehr stark. Sky-Chef Brian Sullivan hält es für möglich, dass Netflix ein wichtiger Player wird, sieht sein Unternehmen aber ebenfalls gut aufgestellt.
Die Anzeichen für einen baldigen Deutschlandstart des in den USA erfolgreichen Streaming-Dienstes Netflix verdichten sich. In der deutschen TV-Branche sieht man diesem allerdings offenbar gelassen entgegen. So sagte RTL-Interactive-Geschäftsführungsmitglied Matthias Büchs gegenüber dem Magazin „Business Punk“ (Donnerstagsausgabe), dass bei RTL niemand vor Netflix zittern würde. Einerseits habe das lineare Fernsehen eine langfristige Verankerung im Alltag der Menschen, andererseits versuche man mit eigenen Angeboten wie Clipfish auch die „Y-Titty-Generation“ anzusprechen.
Auch Sky-Chef Brian Sullivan verfällt angesichts des Netflix-Starts nicht in Panik. „Ich kann mir vorstellen, dass sie nach Deutschland kommen und auch ein bedeutender Player werden könnten – aber das wird kein Selbstläufer, und es wird sicherlich keinen Einfluss haben auf die Art und Weise unserer Handelns“, so der US-Amerikaner gegenüber dem Magazin. Deutschland sei ein sehr starker und schwieriger Markt für Unternehmen, die Fernsehen gegen Bezahlung anbieten.
Anders sieht dies Klaus Goldhammer, der als Chef des Beratungsunternehmens Goldmedia, das erst in dieser Woche eine neue Studie zum deutschen Video-on-Demand-Markt veröffentlicht hatte (DF berichtete). Er glaubt, dass Netflix auch auf dem deutschen Markt einen Unterschied machen wird. [ps]
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