
Köln – Sie ist die wichtigste Zielgruppe für die Werbeindustrie und dennoch kommen regelmäßig Zweifel auf, ob die Beschränkung auf Zuschauer im Alter von 14 bis 49 Jahren wirklich sinnvoll ist.
Die Festlegung auf 14- bis 49-Jährige als werberelevante Zielgruppe ist nicht unumstritten. Schon seit Jahren gibt es berechtigte Zweifel, ob die Fokussierung auf eine nur durch das Alter bestimmte Gruppe sinnvoll ist. Der jüngste Vorstoß in dieser Richtung kommt vom RTL-Vermarkter IP Deutschland. Der Vermarkter will die Altersgruppe ein wenig nach hinten verschieben und glaubt so, die Marktverhältnisse besser abbilden zu können. Jetzt soll alles an den Bedürfnissen der 20- bis 59-Jährigen gemessen werden.
Viele Experten halten aber die Neueinteilung genau so unsinnig wie die bisherige. Diese beruht auf der Annahme, die Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen sei leicht zu beeinflussen und besonders kaufkräftig. Erwiesener Maßen ist aber die Altersgruppe zwischen 50 und 60 am kaufkräftigsten. Auch die Theorie, Menschen jenseits der 50 seien nicht offen für neue Marken, gilt längst als widerlegt.
Hinzu kommt bei einer ausschließlich auf das Alter fixierten Grundlage, dass Faktoren wie Bildung, Einkommen, Herkunft oder persönliche Vorlieben ausgeblendet bleiben. Auf der anderen Seite wollen Werbekunden harte Fakten und Zahlen präsentiert bekommen, und die sind mit einer differenzierten aufwendigen Erhebung wesentlich schwieriger zu bekommen, als die Fixierung auf eine bestimmte Altersgruppe.
Hinzu kommt die Konkurrenz durch das Internet, die dem Fernsehen als Werbeplattform immer gefährlicher wird. Im Gegensatz zum Fernsehmarkt gibt es hier belastbare Zahlen und dank sozialer Netzwerke wie Facebook oder Studi VZ wissen Online-Vermarkter von ihren Nutzern so gut wie alles. [mw]
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