RTL siegt in Rechtsstreit mit Klinik-Konzern Helios

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Beim Streit um eine Undercover-Recherche in einer Helios-Klinikhat ein Hamburger Gericht RTL Recht gegeben. Stein des Anstoßes war die Sendung „Team Wallraff“.

Im Rechtsstreit um eine Krankenhaus-Reportage in der RTL-Reihe „Team Wallraff – Reporter undercover“ hat das Oberlandesgericht in Hamburg am Dienstag eine Klage des Helios-Konzerns abgewiesen. Das Urteil des Hamburger Landgerichts vom 23. Juni 2016 werde entsprechend abgeändert, teilte die Gerichtspressestelle mit. Eine Revision gegen die Entscheidung wurde nicht zugelassen.

Dagegen kann allerdings noch einen Monat nach Zustellung des Urteils Beschwerde eingelegt werden. Das Landgericht hatte der RTL Television GmbH und der Produktionsfirma InfoNetwork untersagt, das mit versteckter Kamera aufgenommene Filmmaterial erneut zu verbreiten.

Für den Beitrag „Katastrophale Missstände in deutschen Krankenhäusern“ hatte das „Team Wallraff“ in einer Wiesbadener Klinik des Helios-Konzerns gefilmt. Die Sendung war im Januar 2016 auf RTL zu sehen gewesen. In einer ersten Stellungnahme nach der Ausstrahlung hatte die Klinik Missstände eingeräumt und diese mit dem damals noch laufenden Integrationsprozess des Krankenhauses in den Helios-Konzern begründet.

„Der Einsatz von versteckten Kameras, das zeigt der Urteilsspruch, ist ein anerkanntes Instrument des investigativen TV-Journalismus, sofern die Aufnahmen von einem breiten öffentlichen Interesse sind und gesellschaftliche Missstände dokumentieren“, erklärte RTL-Chefredakteur Michael Wulf. Günter Wallraff (76) meinte: „Das ist ein guter Tag für den aufklärenden, investigativen Journalismus und ein schlechter Tag für all die, die sich aus der Verantwortung stehlen und stattdessen mit ihren Klagen die Pressefreiheit einschränken wollen.“

Der Helios-Konzern kommentierte die aktuelle Entscheidung zunächst nicht. „Da uns die schriftliche Urteilsbegründung noch nicht vorliegt, bitten wir um Ihr Verständnis, dass wir uns hierzu heute noch nicht äußern können“, sagte eine Unternehmenssprecherin. [dpa]

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