Der Bezahlanbieter Sky schickt keine Mitarbeiter zum umstrittenen Formel-1-Rennen nach Bahrain. Aus Sicherheitsgründen habe man sich gegen die Entsendung eines Teams in den von Unruhen geschüttelten Wüstenstaat entschieden, bestätigte ein Sprecher in Unterföhring. Beim Free-TV-Partner RTL setzt man Kommentatoren und Kameraleute hingegen dem Risiko aus.
„Für uns steht die Sicherheit unserer Mitarbeiter an erster Stelle, deshalb werden wir niemanden zum Formel-1-Rennen nach Bahrain entsenden. Das Rennen selbst wird in bewährter Qualität auf Sky übertragen“, sagte Dirk Grosse aus der Sportkommunikation des Anbieters. Die Situation in Bahrain sei nach wie vor „unübersichtlich und gefährlich“. Fast täglich gebe es Demonstrationen und Verhaftungen.
Die Sky-Kommentatoren Jacques Schulz und Ex-Rennfahrer Marc Surer werden das Rennen aufgrund der kritischen Situation aus dem TV-Studio in Ismaning bei München übertragen. Dort läuft das Weltbild auf. Der Free-TV-Sender RTL, der ebenfalls alle Formel 1-Rennen überträgt, will seinen Reporterstab hingegen nach Bahrain schicken. Das bestätigte der Privatsender am Montagnachmittag auf Anfrage.
Allerdings hat auch RTL Probleme mit der politischen Situation in Bahrain. Der Auslandsreporterin Antonia Rados wurde nach eigenen Angaben das Einreisevisum verweigert. Das berichtete die bekannte Journalistin am Sonntag während der Live-Übertragung des Formel 1-Rennens aus Shanghai.
Das Festhalten an der Austragung des Rennens, das bereits im vergangenen Jahr wegen blutiger Unruhen kurzfristig gestrichen worden war, stieß weltweit auf heftige Kritik. Internationale Medien werteten das Festhalten des ausrichtenden Weltverbands FIA an der Veranstaltung am 22. April als rein wirtschaftliche Entscheidung.
Formel-1-Chefvermarkter Bernie Ecclestone hatte am Rande des dritten WM-Laufs in Shanghai behauptet, Teams und Fahrer seien mit der Entscheidung einverstanden. Politik und Sport dürften nicht miteinander vermischt werden. Mehrere Teams hatten offiziell erklärt, auf besondere Sicherheitsvorkehrungen für das Rennen zu verzichten. [ar]
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