Hannover – Gleich sieben Bewerber wollen die für externe Veranstalter reservierten Programmfenster von RTL füllen. Insgesamt ist RTL dazu verpflichtet, Drittsendezeiten von 180 Minuten pro Woche zur Verfügung zu stellen.
Ausgeschrieben sind zwei unterschiedliche Programmschienen, die eine für insgesamt 120, die andere für 60 Minuten pro Woche. Für die 120 RTL-Minuten haben sich die DCTP Entwicklungsgesellschaft für TV-Programmaus Düsseldorf sowie die UWP-Produktion aus Hamburg beworben.
Die vier Sendetermine sind am sonntags, zwischen 22:15 und 23:00 Uhr, montags zwischen 00:30 und 00:45 Uhr, dienstags, zwischen 00:30 und 01:00 Uhr sowie mittwochs zwischen 22:15 und 22:45 Uhr.
Um die zweite so genannte Sendezeitschiene mit insgesamt 60 Programmminuten pro Woche streiten sich gleich fünf Unternehmen. Die AZ Media TV aus Hannover, Die Formatschmiede aus Mainz, Janina Barchmann aus Bremen, Broadview TV aus Köln und Meta Productions aus Berlin haben fristgerecht ihre Antragsunterlagen eingereicht. Ziel ist es, immer montags zwischen 23:30 und 00:00 Uhr und 00:45 bis 01:15 Uhr ein Programm auszustrahlen.
Jetzt hat die Niedersächsische Landesmedienanstalt (NLM) über die Anträge der sieben Programmveranstalter entscheiden. Dabei streben die Medienwächter zunächst eine partnerschaftliche Lösung mit RTL an. Sollte RTL sich weigern, darf die NLM festlegen, wer den Zuschlag erhält. Maßstab ist dabei der größtmögliche Beitrag zur Programmvielfalt bei RTL. Die Entscheidung steht dann immer noch unter Vorbehalt der Kommission zur Ermittlung der Konzentration (KEK).
Nach dem Rundfunkstaatsvertrag haben bundesweite Sender mit einem durchschnittlichen Zuschaueranteil von mehr als zehn Prozent Sendezeiten an Dritte, die von diesen Fernsehveranstaltern unabhängig sind, abzugeben. Ein solches Fensterprogramm soll einen zusätzlichen Beitrag zur Vielfalt liefern, insbesondere in den Bereichen Kultur, Bildung und Information. [lf]
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