RTL hat China im Visier

Luxemburg – Die RTL Group plant den Einstieg ins chinesische TV-Geschäft. Der Einstieg soll Wachstum versprechen.

Wie die Financial Times Deutschland (FTD) berichtet, sondiert das Medienunternehmen derzeit Möglichkeiten einer Kooperation mit dem chinesischen Staatsfernsehen CCTV. Angesichts einer bevorstehenden Öffnung des Medienmarktes für ausländische Investoren verspricht der Einstieg in Chinas Fernsehgeschäft aber darüber hinaus auch Wachstum für die Produktionstochter Fremantle.
 
In den kommenden zwei Wochen soll zunächst ein Kooperationsvertrag mit CCTV unterzeichnet werden, der unter anderem den Austausch von Bildmaterial für TV-Nachrichten vorsieht. Darüber hinaus wittert aber vor allem Fremantle eine Gelegenheit für den Einstieg in einen wachsenden Fernsehmarkt. Im Gegensatz zu Europa erzielt das TV-Geschäft in China noch Wachstumsraten, die sich sehen lassen können. Die angekündigte Öffnung des Medienmarktes für Minderheitsbeteiligungen ausländischer Investoren an TV-Produktionsunternehmen bietet die Gelegenheit an dem Kuchen mitzunaschen.
 
Allerdings ist der Medienmarkt nach wie vor streng reglementiert. So gilt die Öffnung für ausländische Unternehmen nicht im Bereich der Nachrichtensendungen. Zudem seien die neuen Regelungen zurzeit noch nicht rechtlich umgesetzt, so die FTD. Produktionen ausländischer Firmen können auch nur in der südchinesischen Provinz Guangdong und in bestimmten Wohnanlagen und Luxushotels ausgestrahlt werden. Dennoch ist das Interesse am chinesischen TV-Markt groß. Die internationalen Medienkonzerne News Corp, Time Warner und Viacom haben den chinesischen Markt schon seit längerem im Visier. Bertelsmann scheint nun offenbar auch den Fuß in der Tür zu haben. Eine Entscheidung soll laut FTD in den nächsten Monaten fallen. (pte)[lf]