Ab 2013 soll die werberelevante Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen für RTL, Vox, N-TV und Super RTL nicht mehr maßgeblich sein. Stattdessen sollen die Einschaltquoten für die Gruppe der 20- bis 59-Jährigen ausgewiesen werden.
Wie die „Financial Times Deutschland“ in ihrer Dienstagsausgabe berichtet, möchte sich die RTL-Gruppe in Zukunft nicht mehr auf die Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen konzentrieren. Demnach sollen für die Sender RTL, Vox, N-TV und Super RTL ab 2013 die Einschaltquoten nur noch für die Gruppe der 20- bis 59-Jährigen ausgewiesen werden.
Diese Entscheidung markiert nach fast drei Jahrzehnten die Abkehr RTLs von der so genannten werberelevanten Zielgruppe. Diese wurde 1984 vom damaligen RTL-Chef Helmut Thoma eingeführt, um bei den Zuschauerzahlen mit ARD und ZDF, die ein deutlich älteres Publikum als die Privatsender hatten, konkurrieren zu können.
Grund für die jetzige Neuausrichtung sei die sich verändernde Alterspyramide, teilte der stellvertretende Chef des RTL-Vermarkters IP Deutschland, Matthias Dang, gegenüber der Tageszeitung mit. So müsse die Referenzzielgruppe an die sich verändernden Realitäten angepasst werden. Die neue Zielgruppe wird es dabei jedoch vorerst nicht für den Sender RTL2 geben. Auch die ProSiebenSat.1 Gruppe setzt weiter auf die angestammte Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen. Besonders ProSieben hat laut „Financial Times Deutschland“ derzeit ein deutlich jüngeres Publikum als die anderen großen Sender und würde durch eine Umstellung auf die neue Zielgruppe wertvolle Marktanteile verlieren. Bei Tele 5 hingegen plant man ebenfalls die Umstellung auf die Zielgruppe der 20- bis 59-Jährigen. [ps]
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