Die RTL Group hat nach einem starken Endspurt eine gemischte Bilanz für 2014 vorgelegt: Zar verdiente der Konzern in Deutschland mit Werbung mehr denn je, unterm Strich machte die Gruppe aber ein Viertel weniger Gewinn.
Der deutsche Fernsehmarkt bleibt die wichtigste Stütze der RTL Group. Dank eines starken Werbegeschäfts zum Jahresende verdiente die Tochter des Bertelsmanns-Konzerns 2014 in Deutschland vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen mit 650 Millionen Euro (plus 5 Prozent) so viel wie nie. Der Gesamtumsatz der größten werbefinanzierten Sendergruppe Europas ging dagegen leicht um 0,3 Prozent auf 5,8 Milliarden Euro zurück, wie das Unternehmen am Donnerstag in Frankfurt mitteilte.
Unter dem Strich verbuchte die RTL-Gruppe im vergangenen Jahr beim Gewinn noch einen weitaus deutlicheren Rückgang um fast ein Viertel auf 653 Millionen Euro. Das Management erklärte dieses Minus unter anderem mit hohen Abschreibungen, die man wegen der umstrittenen Werbesteuer in Ungarn auf die dortige Tochter vornehmen musste. Die Regierung von Ministerpräsident Viktor Orban kündigte nach Protesten der EU Anfang des Jahres die Abschaffung der Steuer an.
Negativ auf das Konzernergebnis wirkte sich außerdem der Rückgang des Betriebsgewinns bei der Produktionstochter FremantleMedia um fast 17 Prozent auf 113 Millionen Euro aus. Ein Grund dafür ist unter anderem die Einstellung der Musik-Casting-Show „X Factor US“.
Um unabhängiger vom konjunkturabhängigen Werbemarkt zu werden, baut die RTL Group ihr Digitalgeschäft weiter aus. Der entsprechende Umsatz stieg im vergangenen Jahr um rund 27 Prozent auf 295 Millionen Euro. Dabei investierte das Unternehmen in Übernahmen oder Mehrheitsbeteiligungen wie die Video-Werbeplattform SpotXchange oder den Youtube-Kanalanbieter StyleHaul, der aktuell eine Milliarde Videoabrufe in den Bereichen Mode und Lifestyle verzeichnet. Der Konzern will in diesem Bereich auch mit Werbung Geld verdienen.
ProSiebenSat.1, größter Mitbewerber von RTL auf dem deutschen Markt, hatte für das Jahr 2014 ein Umsatzplus um 10,4 Prozent auf 2,88 Milliarden Euro und einen Gewinn von 373,5 Millionen Euro gemeldet. [dpa/fm]
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