RTL Deutschland will KI für Werbetrenner nutzen

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Für die Erstellung von Werbetrennern im Programm der Sender von RTL Deutschland will man auch „KI-generierte“ Inhalte nutzen. Zuerst soll das Konzept im Pay-TV getestet werden.

RTL Deutschland hat in einer Pressemitteilung bekannt gegeben, dass man bei der Produktion von „Promotion-Inhalten“ künftig „Künstliche Intelligenz“ nutzen werde. So beschreite man neue Wege und setze einen „visionären Meilenstein in der deutschen TV-Landschaft“. Unter Promotion-Inhalten versteht man bei RTL Deutschland allerdings im konkreten Fall wohl nur Werbetrenner, die redaktionelle Inhalte von Werbeblöcken trennen. Ein Beispiel für solche Werbetrenner aus dem öffentlich-rechtlichen Fernsehen sind etwa die Einspieler mit den berühmten Mainzelmännchen. Bei RTL sollen die neuen KI-generierten Werbetrenner vorerst auch nur im Pay-TV auf RTL Crime, RTL Living und RTL Passion zu sehen sein. Als nächsten Schritt wolle man die Werbetrenner ebenfalls im Free-TV ausrollen – etwa auf Sendern wie NITRO oder RTL Up.

In der entsprechenden Pressemitteilung wird beschrieben, dass die „Visualisierung der Trailer“ mithilfe Text-to-Video-Technologie geschehe. Das bedeutet im Normalfall, dass eine Texteingabe durch entsprechende Programme zu einer Videoausgabe führt, die als Parameter für die Erstellung den ursprünglichen Text nutzen soll. Das genutzte Programm wurde von Runway, einem Partner von Bertelsmann, entwickelt. RTL Deutschland (Lesen Sie einen aktuellen Bericht zur RTL Group auch auf DIGITAL FERNSEHEN) erzählt in seiner Pressemitteilung etwas kryptisch, dass eine „gestalterische Handschrift der Mitarbeitenden weiterhin im Mittelpunkt der Produktion“ stehe. Eine mindestens ähnliche Herangehensweise soll auch bei Einspielern zur Weihnachtskampagne von RTL Super ab November genutzt werden.

RTL-Verantwortliche zeigen sich erfreut über KI-Anwendungsfall

Thorsten Braun, der sogenannte Chief Marketing, Brand & Consumer Products Officer bei RTL Deutschland versucht den Schritt des Unternehmens zu erklären: „Ziel ist es, kreative Möglichkeiten in der Produktion von Promotion-Inhalten zu steigern, ohne Kompromisse bei der gewohnten Qualität einzugehen, für die wir bekannt sind.“ Auch Oliver Schablitzki, Bereichsleiter Multichannel zeigt sich erfreut, einen Anwendungszweck für die Technologie gefunden zu haben: „Die Produktion von Werbetrennern ist für RTL Deutschland ein weiterer Schritt, um KI-generierte Inhalte effizient und sinnvoll in unseren Arbeitsalltag zu integrieren und strukturell im Unternehmen zu verankern.“ Man wolle das Verfahren aber zuerst in kleinerem Rahmen testen: „Unsere Spartensender bieten hierbei die optimale Plattform für die Erprobung des neuen Tools.“

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9 Kommentare im Forum
  1. Da das Design bei RTL seit dem Relaunch nur noch ein kunterbunter Einheitsbrei ist und kein Sender mehr eine "eigene Identität" hat, ist der Schritt zu KI-generierten Werbetrennern mit diesem seelenlosen Design eigentlich nur der naheliegendste Schritt. Komplett austauschbar ist es sowieso, also warum nicht gleich von einer KI generieren lassen? Die RTL-Sender hatten mal wirklich gute Designs, aber dieses "RTL United"-Design mit der weißen Schrift auf schwarzem Grund und den beliebig bunten Logos im Billig-Look war definitiv ein Schritt nach hinten.
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