RTL-Geschäftsführerin Anke Schäferkordt hat ARD und ZDF zu einem härteren Sparkurs aufgerufen. Die Öffentlich-Rechtlichen hätten noch nicht verstanden, dass Sparen auch heißen könne, weniger Geld auszugeben, so die Unternehmenschefin.
Die 48-Jährige zeigte sich am Dienstag gegenüber dem „Handelsblatt“ erstaunt „über das deutlich höhere Finanzvolumen, das ARD und ZDF ausgerechnet in Zeiten wie diesen künftig vom Gebührenzahler verlangen wollen“ und forderte die Rundfunkanstalten zu einem härteren Sparkurs auf.
Die ARD hat für die kommende Gebührenperiode von 2013 bis 2016 einen Mehrbedarf von rund 900 Millionen Euro bei der zuständigen Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF) angemeldet. Dies würde unter Umständen eine Gebührenerhöhung von 17,98 Euro monatlich auf künftig 18,86 Euro zur Folge habe. Die KEF hatte jedoch bereits angekündigt, dass sie einen wesentlich geringeren Bedarf feststellen werde.
Die Geschäftsführerin von RTL Deutschland kritisierte vor allem das Vorgehen der Öffentlich-Rechtlichen bei den Programmausgaben – insbesondere den Kauf der Champions League durch das Zweite Deutsche Fernsehen. „Bislang gab es eine Champions League im Privatfernsehen für die Zuschauer kostenlos“, so Schäferkordt. Dies wird sich mit der kommenden Saison ändern. Im April hatte das ZDF die TV-Rechte für die Königsklasse des Fußballs erworben.
„Nun muss der Gebührenzahler wie kolportiert mehr als 50 Millionen Euro jährlich für die Champions League über seine Rundfunkgebühren bezahlen“, beklagte die Unternehmerin, die seit sechs Jahren an der Spitze von RTL in Deutschland steht. [js]
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