Historisch schlechten Quoten sind für die RTL-Chefin aktuell kein Grund zur Besorgnis. Der Coup um die Übertragung der DFB-Spiele steht für Anke Schäferkordt stellvertretend für die intensiven Investitionen in das RTL-Programm. Die Attraktivität der Qualifikationsspiele sei für RTL enorm hoch.
RTL hat im Juni die schwächsten Quoten seit 1991 einfahren müssen. Zudem saß die Konkurrenz von ProSieben dem Kölner Sender im vergangenen Monat so stark am Nacken wie noch nie zuvor. „Natürlich sind wir mit den aktuellen Marktanteilen von RTL nicht zufrieden“, sagt RTL-Chefin Anke Schäferkordt in einem Interview mit dem am Freitag erscheinenden „Manager Magazin“. Jedoch sei die Situation nicht annähernd so dramatisch, wie sie scheint.
Die Zuschauer-Gewinne von Vox, RTL2 und RTL Nitro hätten die Reichweitenverluste des Hauptsenders mehr als ausgeglichen. Zudem stellte Schäferkordt fest, dass RTL bereits seit vielen Monaten intensiv in die Programmentwicklung investiere. Auch der Erwerb der Live-Rechte an den Qualifikationsspielen der DFB-Elf für die EM 2016 und die WM 2018 gehören dazu.
„Damit ist uns wohl ein echter Coup gelungen“, kann Schäferkordt ihren Stolz über den Deal kaum verbergen. Die Live-Rechte sieht sie als eine gezielte Investition in die Marke RTL. Hinzu kommen noch, dass die Spiele „nicht in den werbeschwächeren Sommermonaten stattfinden, sondern auch in der umsatzstarken TV-Saison“, so Schäferkordt. Durch diese Alleinstellung hätten die Livespiele noch einmal eine deutlich höhere Attraktivität für RTL. [hjv]
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