Der Privatsender RTL hält sich einen Einstieg in den Milliarden-Poker um die TV-Rechte an der Fußball-Bundesliga offen. Die Bundesliga sei spannend, aber auch teuer.
„Die Bundesliga ist spannend, aber auch teuer. Es käme also auf die Pakete an, die von der Deutschen Fußball-Liga angeboten werden“, sagte Anke Schäferkordt, die Chefin der Sendergruppe, im Interview der „Welt am Sonntag“. Die DFL hatte Ende März die Ausschreibung der TV-Rechte an der Bundesliga für die Zeit von 2017/18 bis 2020/21 angekündigt. Ligaverband und Clubs wollen deutlich mehr Geld als bisher kassieren.
RTL gilt als Interessent für eine Highlight-Sendung im frei empfangbaren Fernsehen. Der Sender hatte zuletzt die Rechte an den Qualifikationsspielen der deutschen Fußball-Nationalmannschaft erworben und damit gute Quoten erzielt. „Sport ist nicht der Treiber des finanziellen Erfolgs, denn Sportrechte kosten viel Geld. Aber sie ermöglichen es einem Sender, auf einen Schlag sehr große Reichweiten zu erzielen und die Marke des Senders nachhaltig zu stärken“, erklärte Schäferkordt und bekräftigte: „Also ja, wir hätten gerne mehr Sportrechte, aber nicht um jeden Preis.“
Neben RTL gelten auch die ARD mit dem Klassiker „Sportschau“ und Eurosport als Interessenten für die Bundesliga-Rechte. Sky, bislang bei den Live-Rechten nahezu Monopolist, wird wegen erwarteter Auflagen des Bundeskartellamts für die Ausschreibung womöglich Einschränkungen hinnehmen müssen. [dpa]
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