RTL-Geschäftsführer Gerhard Zeiler hält die britische BBC im öffentlich-rechtlichen Rundfunk für das Maß aller Dinge: „Dort werden die besten Leute hingesetzt, und die erhalten freie Hand.“
Staat und Politik übernähmen bei der britischen Sendeanstalt eine Regulierungsfunktion, weniger eine Eigentümerfunktion, hob Zeiler in einem Interview mit dem österreichischen Nachrichtenmagazin „News“ die Vorzüge des englischen Systems hervor. Öffentlich-Rechtliche müssten mit Gebührengeldern sorgfältig umgehen, Unabhängigkeit von der Politik wahren und „für jeden etwas“ bieten, so Zeiler weiter.
Beim finanziell angeschlagenen ORF sprach er von kreativen Defiziten, strukturellen Finanzproblemen und einer zu großen Abhängigkeit vom Parlament als Auslöser für die aktuelle Schieflage. Zeiler selbst hatte den ORF zwischen 1994 und 1998 geführt und sagte, der ORF müsse nicht das AUA-Schicksal erleiden, sofern er die nötigen Schritte unternehme.
Auf die Frage nach speziellen Ausstiegsklauseln oder Ablöseforderungen in seinem eben erst bis 2015 verlängerten Vertrag bei RTL antwortete Zeiler dem Magazin amüsiert: „Wir sind doch nicht im Fußballgeschäft.“ [ar]
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