
London – RTL-Chef Gerhard Zeiler hat sich für einen Zusammenschluss des eigenen britischen Senders Five mit dem staatlichen Channel 4 und eine Beteiligung des Staates ausgesprochen.
Beide Sender seien sich in vielem ähnlich. „Eine Fusion, die zwei sich derart ergänzende Sender zusammenbringt, würde einen viel stärkeren Betreiber schaffen“, argumentierte Zeiler in einem Beitrag für die „Financial Times“. Der „Guardian“ hatte am Samstag berichtet, die Chefs beider Sender hätten geheime Fusionsgespräche geführt, die aber wahrscheinlich nicht zum Erfolg führten. Der Chairman von Channel 4, Luke Johnson, lehnte eine Fusion mit Five ab. Das sei „weder ökonomisch noch kulturell sinnvoll“, sagte er dem „Guardian“. Darüber berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.
Der britische Kommunikationsminister Patrick Carter und der Medienregulierer Ofcom wollen in den nächsten Wochen Pläne zur Reform des öffentlich-rechtlichen Fernsehens vorlegen, das mit sinkenden Einnahmen kämpft. Channel 4 gehört zwar dem Staat, finanziert sich aber aus Werbeeinnahmen. Der Sender hat im Zuge des wirtschaftlichen Abschwungs Stellenstreichungen und andere Einsparungen angekündigt.
Zeiler führte aus, die Regierung suche eine Lösung, die das staatliche Fernsehen erhalte und zugleich sicherstelle, dass Channel 4 dem Steuerzahler nicht auf der Tasche liege. „Diese Lösung könnte eine Fusion zwischen Channel 4 und Five sein.“ Schließlich würden öffentlich-private Gemeinschaftsprojekte in vielen Bereichen forciert, betonte der RTL-Chef. „Wenn der Staat Hauptaktionär der führenden Banken sein kann, warum sollte er dann keine öffentlich-private Partnerschaft erwägen?“[mg]
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