Nicht nur bei ihren HDTV-Kanälen, sondern auch bei Ausstrahlungen in Standardauflösung verfolgt die Mediengruppe RTL Deutschland offenbar Überlegungen zur Einrichtung von Aufnahmesperren und Vorspulblockaden.
Schon die bisherige Praxis von RTL, auf der Plattform HD Plus Inhalte mit Aufnahmesperren zu versehen oder das Vorspulen von Werbepausen zu unterbinden, war in der Vergangenheit auf ein negatives Echo der Zuschauer gestoßen, die bislang mit ihrem Festplattenreceiver genau diese Features zum Fernsehgenuss zählten. Auch Verbraucherschützer hatten wiederholt Kritik an den Restriktionen angemeldet.
Nun scheint man bei RTL in Köln solche Blockaden auch jenseits von HD Plus zu verfolgen und selbst bei den klassischen SD-Sendern Einschränkungen zu erwägen, wie Recherchen des DF-Schwestermagazins DIGITAL INSIDER ergaben. Diese Planung widerspricht in jedem Falle den bislang bekundeten Interessen des Plattformbetreibers HD Plus. Deren Geschäftsführer, Wilfried Urner ging jüngst gegenüber DIGITAL INSIDER davon aus, dass bei den SD-Programmen alles so bleibe wie bisher. „Alle Programme können digital in SD-Qualität ohne jegliche Einschränkung aufgezeichnet werden“, betonte Urner in einem aktuellen Interview mit dem Dienst.
Bei RTL gab man sich auf DF-Anfrage am Donnerstag mehr als zugeknöpft. Zu Gerüchten würde man sich grundsätzlich nicht äußern, hieß es von Bettina Klauser, Sprecherin der gesamten RTL-Mediengruppe, zu entsprechenden Fragen von DIGITAL FERNSEHEN.
Am Freitagvormittag legte man dann seitens RTL auf erneuten DF-Vorstoß noch einmal mit einer bekannten Position nach: „Die Mediengruppe RTL Deutschland befürwortet zum Schutz unseres werbefinanzierten Geschäftsmodells in der digitalen Welt die Unterbindung von Ad Skipping bei einer zeitversetzten Nutzung“, hieß es. Und weiter: „Werbung ist bekanntlich Basis unseres für die Zuschauer kostenlosen Angebots, höchst attraktive Inhalte wie die Formel 1, RTL Aktuell, Wer wird Millionär?, Dr. House oder Das Supertalent zeigen zu können.“
„Wir haben die feste Bereitschaft, zusammen mit den Marktpartnern verbraucherfreundliche Bedingungen für die zeitversetzte Nutzung unserer Inhalte zu entwickeln“, so die Sprecherin der RTL-Mediengruppe. Zu Vertragsverhandlungen bzw. Details von Verträgen äußere man sich bekanntlich nicht öffentlich, sagte Klauser. Ein konkretes Dementi zu Planungen für technische Restriktionen im SD-Bereich war der Sprecherin hingegen nicht zu entlocken.
„Wir haben die feste Bereitschaft, zusammen mit den Marktpartnern verbraucherfreundliche Bedingungen für die zeitversetzte Nutzung unserer Inhalte zu entwickeln“, so die Sprecherin der RTL-Mediengruppe. Zu Vertragsverhandlungen bzw. Details von Verträgen äußere man sich bekanntlich nicht öffentlich, sagte Klauser. Ein konkretes Dementi zu Planungen für technische Restriktionen im SD-Bereich war der Sprecherin hingegen nicht zu entlocken.
[fp]
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