Der seit 2013 laufende Output-Deal zwischen Sony Pictures Television und der Mediengruppe RTL Deutschland (MG RTL) endet am 31. Dezember. Bedeutet dies den Anfang vom Ende der großen Output- und Volumendeals mit Hollywood, da auch ProSieben kein Interesse zeigt?
Nach Informationen des Medienmagazins „DWDL“ hat das Kölner Unternehmen den Deal nicht verlängert. Damit verliert die Sendergruppe den automatischen Erstzugriff auf alle neuen Kinofilme des Hollywoodstudios.
Aber auch ProSieben hat kein Interesse an einem Output- oder Volumendeal mit Sony Pictures Television. Hollywood ist für die großen werbefinanzierten Fernsehsender nicht mehr so zugkräftig. In den letzten Jahren konnten einige Serienhoffnungen die Quotenerwartungen nicht erfüllen. Damit geht auch ein 20 Jahre währendes Duell zwischen den beiden großen privaten Sendergruppen zu Ende. Bisher haben sie sich immer gegenseitig die Deals abgejagt.
Die Entscheidung von Jörg Graf, Chief Operating Officer Program Affairs passt in die neue Senderstrategie, mehr auf Eigenproduktion statt auf Hollywoodproduktionen zu setzen. Sony wird nun mit neuen Plattformen, immer vielfältigeren Verwertungsfenstern und immer spezielleren Serienprojekten versuchen, die Produktionen einzeln zu verkaufen und auf dem deutschen Markt platzieren.
Sony hat somit nur noch einen Deal mit NBC Universal. Die Nichtverlängerung des Deals mit der RTL Deutschland und das Nichtinteresse von ProSiebenSat.1 TV Deutschland könnten zu einer Zeitenwende im Programmeinkauf US-amerikanischer Lizenzware führen. [jrk]
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