
München/Düsseldorf – RTL 2 entging in den vergangenen Jahren sehr viel Geld, deshalb verklagt der Sender vor dem Landgericht Düsseldorf in zwei mehr als 100 Seiten starken Klageschriften die Mitbewerber.
Nach Auffassung der Juristen des Privatsenders entging dem Sender in den letzten Jahren sehr viel Geld. Die große Konkurrenz soll mit unzulässigen, gesetzeswidrigen Praktiken zahlreiche Werbekunden aus Industrie und Wirtschaft für sich vereinnahmt haben. Darüber berichtet die Süddeutsche Zeitung (Online). Für RTL 2 sei bei weitem weniger übrig geblieben, als der Werbemarkt eigentlich hergegeben habe. Ein Sprecher von RTL 2 erklärte gegenüber der Zeitung, man äußere sich derzeit nicht zu dieser Angelegenheit.
Die Klagen richteten sich gegen die Werbetöchter der beiden großen privaten Fernsehkonzerne in Deutschland und deren insgesamt acht Kanäle. Als da wären Sat 1, Pro Sieben, Kabel 1 und N 24, alle zugehörig zur Pro Sieben Sat 1 Media AG, sowie RTL, Super RTL, Vox und N-TV, sämtliche Familienmitglieder der vom Medienkonzern Bertelsmann gesteuerten RTL Group. RTL 2 will nach Angaben der Zeitung vom Landgericht Düsseldorf feststellen lassen, dass die beiden TV-Ketten und deren acht Kanäle Schadenersatz leisten müssen.
Um die angeblich entgangenen Einnahmen beziffern zu können, verlangt RTL 2 außerdem Auskunft über alle Werbeverträge der verklagten Sender in den Jahren 2004 bis 2007. „Das dürften mehrere tausend sein. Dass Sat 1, RTL und die anderen Kanäle diesem Ansinnen stattgeben, ist nicht zu erwarten. Lange Auseinandersetzungen vor dem Gericht sind deshalb wahrscheinlich“, schreibt die Süddeutsche Zeitung. [mg]
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