Riesiges Finanzloch droht: Der WDR muss dringend sparen

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Der WDR steht unter enormem Spardruck. Laut Intendant Tom Buhrow droht dem Rundfunkhaus bei gleichbleibenden Einnahmen bis 2023 ein gigantisches Finanzloch von mehr als einer Milliarde Euro. Der ehemalige „Tagesthemen“-Moderator kündigte deshalb nun einen grundlegenden Umbau des WDR an.

Auf den frisch ins Amt gekommenen WDR-Intendanten Tom Buhrow kommt eine Menge Arbeit zu. Der Grund: Dem Rundfunkhaus könnte es schon bald am Geld fehlen, wenn nicht massiv gespart wird. Bei gleichbleibenden Einnahmen würde nach dem bisherigen Kurs bereits in zehn Jahren ein Milliardenloch im Haushalt der ARD-Anstalt klaffen – und das allein aufgrund der Inflation.

Bereits für das Jahr 2015 würde dem WDR dabei ein Fehlbetrag von 61,3 Millionen Euro drohen, der sich in den darauffolgenden Jahren stetig vergrößern würde. Am Dienstag (8. Oktober) kündigte Buhrow deshalb einen knallharten Sparkurs für die nächsten Jahre an. „Im Klartext kommt der ganze WDR auf den Prüfstand“, so der Intendant.
 
Das angekündigte Sparprogramm könnte es dabei in sich haben. Allein für das Haushaltsjahr sollen nun zusätzlich zu den bereits angestrebten 60 Millionen Euro noch einmal 30 Millionen Euro zusätzlich gespart werden. Bereits bis Ende des kommenden Jahres sollen intern 50 Planstellen abgebaut werden. Zu betriebsbedingten Kündigungen solle es dabei jedoch nach Möglichkeit nicht kommen. Als kurzfristige Maßnahme soll nun sogar die Kunstsammlung des WDR im Wert von drei Millionen Euro verkauft werden. Auch für die Filmförderung wird höchstwarscheinlich weniger Geld zur Verfügung stehen.

Die genannten Maßnahmen wären dabei jedoch nur die Spitze des Eisberges. „Das hier kriegen Sie nur hin, wenn Sie strukturelle Maßnahmen ergreifen“, so Buhrow. Wie genau die Umbaumaßnahmen aussehen werden, müsse jedoch erst noch erarbeitet werden. Wichtig sei laut Buhrow, dass Redaktionen zu größeren Einheiten zusammengelegt werden und eine crossmediale Struktur geschaffen werde. Ausdrücklich lobte er auch die Sparanstrengungen seiner Vorgängerin Monika Piel, zeigte sich jedoch gleichzeitig erstaunt darüber, mit welchem Handlungsdruck ihn sein neues Amt bereits empfangen hätte. Den Schritt, den Posten von Piel übernommen zu haben, bereue er dennoch nicht.
 
Tom Buhrow will sich angesichts der finanziellen Entwicklung im öffentlich-rechtlichen Rundfunk weiterhin für eine Gebührenerhöhung 2015 stark machen. Wirklich rechnen könne man mit einschneidenden Veränderungen hier jedoch nicht, weshalb man selbst aktiv werden müsse. [ps]

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19 Kommentare im Forum
  1. AW: Riesiges Finanzloch droht: Der WDR muss dringend sparen Als erstes muss der riesen Wasserkopf weg und die ganzen Popelregionalhintertupfingenfenster müssen auch nicht sein.
  2. AW: Riesiges Finanzloch droht: Der WDR muss dringend sparen ... etwa 1.200.000.000 Euro aus den Rundfunkgebühren und dazu noch ca. 90.000.000 Euro Werbeeinnahmen und der WDR kommt damit nicht aus ? Sky hat im letzten Jahr Einnahmen in etwa der gleichen Größenordnung verzeichnet ...
  3. AW: Riesiges Finanzloch droht: Der WDR muss dringend sparen Tja, so ist das mit dem Staatsfernsehen. Man hat in der Politik mächtige Gönner und kann schalten und walten wie es passt.
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