Der Regisseur Thomas Harlan ist im Alter von 81 Jahren in Berchtesgaden gestorben. Harlan war der Sohn des Regisseurs Veit Harlan, der mit seinem Film „Jud Süß“ bis in die Gegenwart Schlagzeilen machte.
Harlan sei bereits am Samstag gestorben, teilte sein langjähriger Lektor Wolfgang Körner am Dienstag mit. Thomas Harlan machte sich einen Namen als Filmemacher und Autor. Zu seinen Werken gehören etwa die Romane „Rosa“ und „Heldenfriedhof“. Sein Vater, Veit Harlan, war während der Nazizeit mit Propagandafilmen wie „Jud Süß“ und „Immensee“ berühmt geworden.
Die Auseinandersetzung mit seinem Vater und den Gräueln der Nazizeit war das bestimmende Thema seines Lebens. Für Aufsehen sorgte sein Film „Wundkanal“ von 1984, in dem er einen Nazi- Mörder einem schonungslosen Verhör auslieferte. Anfang der 60er Jahre trug Thomas Harlan durch Archivrecherchen in Polen, Frankreich und der Sowjetunion zu mehr als 2 000 Anklagen gegen ehemalige Nazi-Kriegsverbrecher bei. [mw]
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