Gegen die Pläne des SWR, die regionalen Frühsendungen auf dem Radiosender „SWR 4 – Baden-Württemberg“ ab 2016 durch ein landesweites Programm auszutauschen, formiert sich Widerstand. Unter dem Banner „Regioretter“ machen nun Journalisten, Politiker und Regionalverbände gegen die Pläne mobil.
Der Südwestrundfunk (SWR) muss bis 2020 166 Millionen Euro sparen, wovon nicht zuletzt die Radiosparte betroffen ist. Im Zuge seines Sparprogramms sollen unter anderem die regionalen Frühsendungen auf „SWR 4 – Baden-Württemberg“ gestrichen werden. Ab 2016 ist stattdessen eine landesweite Sendung aus Stuttgart geplant. Um dem drohenden Kahlschlag in der regionalen Berichterstattung entgegenzutreten, wurde jetzt von Journalisten, Politikern, Regional- und Heimatverbänden die Initiative „Regioretter“ ins Leben gerufen.
Die „Regioretter“ fürchten, dass sich in der Berichterstattung in Zukunft kaum noch regionale Themen wiederfinden lassen. Laut Udo Seiwert-Fauti, Schirmherr und Gründer von „Regioretter“, spielt gerade die regionale Verbundenheit der Menschen in Zeiten der Globalisierung eine immer größere Rolle. Gerade in der heutigen Welt sei es wichtig, den Menschen auch im Hörfunk ein regionales Programm anzubieten und nicht die austauschbaren Formatradios, die man überall finde.
Der Radiomacher ist der Ansicht, dass das „Länder-, Kreis- und Landesgrenzendenken der ARD“ ohnehin längst überholt ist. „Europäisch interessierte Jugendliche wie Ältere, z.B. am Oberrhein, wollen die SWR-Infos am und vom Oberrhein haben und nicht irgendwo auf die ‚Freundlichkeit‘ einer Landeswelle angewiesen sein müssen, um sich dort mal ganz selten wiederzufinden.“ schreibt Seiwert-Fauti im Editorial der Homepage regioretter.de.
Zwar plant der „SWR 4 – Baden-Württemberg“ nach eigenen Angaben auch in Zukunft regionale Berichterstattung zu liefern, dann allerdings nur ausgewählte Themen und nicht individuell auf die einzelnen Regionen zugeschnitten. Die „Regioretter“ argumentieren, dass ein solches Modell die einzelnen Regionen in der Berichterstattung nicht angemessen repräsentieren könnte. So sei es für einen Hörer in Freiburg vergleichsweise uninteressant, Lokalnachrichten aus anderen Gegenden Baden-Württembergs zu hören, während die eigene Region nur knapp abgehandelt wird. [ps]
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