Die Mediengruppe Pro Sieben Sat 1 will sich von Teilen ihres Auslandsgeschäfts trennen. Die Ankündigung von Konzernchef Thomas Ebeling hat unter anderem „Big Brother“-Erfinder John de Mol als Interessenten auf den Plan gerufen.
Neben de Mols Talpa Media hat nach eigenen Angaben vom Dienstag auch der Medienkonzern Telegraaf Media Groep (TMG) ein Auge auf die drei niederländischen Pro-Sieben-Beteiligungen NET 5, SBS 6 und Veronica, die unter dem Dach von SBS Nederland zusammengefasst sind, geworfen. Unter dem Label „Veamer“ betreibt die Gruppe auch eine umfangreiche Mediathek.
„Als Unternehmen sind wir bereits seit Jahren an einem Einstieg ins Fernsehgeschäft interessiert“, bestätigte ein Sprecher der Telegraaf-Gruppe, der mit „De Telegraaf“ eine der größten Tageszeitungen des Landes herausgibt. Über die Aufnahme konkreter Verhandlungen mit Pro Sieben Sat 1 wollte er sich zunächst nicht äußern. Auch Talpa bestätigte gegenüber mehreren Medien, man sehe sich die Sender derzeit „sehr genau an“.
Pro-Sieben-Sat-1-Chef Ebeling hatte am Wochenende angekündigt, Beteiligungen an Auslandssendern der SBS-Kette in Belgien, den Niederlanden sowie Skandinavien auf den Prüfstand zu stellen. Der Konzern hofft durch die Erlöse unter anderem auf eine Senkung seiner drückenden Schuldenlast von derzeit rund 3,4 Milliarden Euro (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Auch über einen Ausstieg der Hauptinvestoren KKR und Permira war in den letzten Tagen erneut spekuliert worden.
[ar]
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