Nachdem Rundfunkanstalten wie der MDR und der BR bereits auf die Verzahnung von Hörfunk, Fernsehen und Internet setzen, will jetzt auch der Saarländische Rundfunk (SR) in eine trimediale Zukunft starten. Zugleich soll die Marke „SR Fernsehen“ gestärkt werden.
In Kraft treten soll die Reform am 1. Februar, teilte die ARD-Anstalt am Mittwoch mit. Als erster Schritt werde die Programmgruppe „Telemedien“, die die Internet- sowie Fernsehtextangebote des SR verantwortet, in die Programmdirektion integriert. Davon verspricht sich die Rundfunkanstalt, ihre Onlineangebote besser mit den Programmangeboten von Hörfunk und Fernsehen zu verzahnen und die trimediale Zusammenarbeit in den Redaktionen voranzutreiben.
Im Rahmen dieser ersten Maßnahme wird auch eine trimediale Chefredaktion aufgebaut, die vom bisherigen Fernseh-Chefredakteur Norbert Klein geführt werden soll. Zu den Aufgaben des 58-Jährigen gehört laut SR in Zukunft aber auch die Leitung der Programmgruppen „Newsroom“, „Nachrichten Hörfunk“, „Nachrichten Fernsehen, ARD-Aktuell“, „Wirtschaft, Soziales, Umwelt Fernsehen“ sowie „Kultur, Reise, Frankreich Fernsehen“.
Den neuen Programmbereich „SR Fernsehen“ soll in Zukunft sein Kollege Roman Bonnaire, bisher verantwortlich für die „Landesprogramme“, führen. „Seine Aufgabe wird sein, das Fernsehen des Saarländischen Rundfunks stärker als Marke beim Publikum zu verankern und das Vorabendprogramm zu reformieren“, so die Rundfunkanstalt. Bonnaire bleibe dabei aber weiterhin zuständig für die regionale Nachrichtensendung des SR Fernsehens, den „Aktuellen Bericht“. Die Verantwortung übernimmt er in Zukunft aber auch für die Programmgruppen „Aktuelle Landesinformation Fernsehen“, „Sport Hörfunk/Fernsehen“, „Landesmagazine, Regionale Kultur Fernsehen“ und „Unterhaltung, Fernsehspiel“.
Zudem soll künftig eine crossmediale Arbeitsgruppe auf die Erfahrungen des jungen Radioprogramms 103.7 UnserDing setzen, um gezielt jüngere Zuschauer anzusprechen. Neben dem Jugendradio werden dabei laut SR Fernseh-, Onlinevideo-, Internet- und Social-Media-Angebote sowie die entsprechenden Events für junge Menschen im Saarland erarbeitet und für alle Ausspielwege zugeliefert.
Weitere Hoffnung setzt der Saarländische Rundfunk auf seinen französischen Charme. Er wolle sein Image und seine Kompetenz als „französischster aller Sender“ ausbauen und schuf dazu im Organisationsplan der Programmdirektion bereits neue Zuständigkeiten unter dem Dach der Chefredaktion sowie im Bereich „SR 3 Saarlandwelle / Politik Hörfunk“. „Dort werden die Themen unserer französischen Nachbarn und der gesamten Großregion künftig redaktionell betreut“, so der SR.
SR-Intendant Thomas Kleist zeigte sich von der Reform überzeugt: „Sie gibt uns die Instrumente in die Hand, das SR Fernsehen, analog zu den Hörfunkwellen, zu einer echten Marke zu entwickeln und damit dessen Akzeptanz weiter auszubauen“. [su]
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