Personelle Veränderungen beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) vor der Umsetzung der Programmreform: Programmdirektorin Claudia Nothelle kehrt der öffentlich-rechtlichen Landesrundfunkanstalt den Rücken.
Programmdirektorin Claudia Nothelle verlässt den Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) zum Ende des Jahres. Der Schritt erfolge auf eigenen Wunsch, wie der RBB am Mittwoch mitteilte. „Der RBB ist heute ein sehr gut aufgestellter multimedialer Sender. Dieser lange Prozess war eine große Herausforderung innerhalb der ARD und ich bin froh, dass ich ihn zusammen mit den Kolleginnen und Kollegen im RBB erfolgreich voranbringen konnte“, sagte die 52-Jährige in der Mitteilung. Sie wolle diese Erfahrungen nun an anderer Stelle einbringen. RBB-Intendantin Patricia Schlesinger würdigte Nothelles Arbeit als Programmdirektorin.
Nothelle habe als erste für Fernsehen, Radio und Internet insgesamt zuständige Programmdirektorin eines ARD-Hauses überzeugend gezeigt, wie medienübergreifendes Arbeiten gelingen könne. „Gemeinsam mit ihren Redaktionen und Programmbereichen setzte Claudia Nothelle hier Maßstäbe“, sagte Schlesinger. „Wir verdanken ihrer Arbeit zahlreiche inhaltliche und strukturelle Weichenstellungen, die uns künftige Reformen im Programm und im Sender erst ermöglichen.“ Nothelle begann 2006 ihre Arbeit beim RBB als Chefredakteurin des Fernsehens. 2009 übernahm sie die neu strukturierte multimediale Programmdirektion.
Dem Redaktionsnetzwerk Deutschland zufolge soll der Nothelle-Abgang jedoch in deren Führungsschwäche, der sich sowohl auf ihre Führungsqualitäten als auch auf die Durchsetzung von Programmerneuerungen bezieht, begründet sein. Schon Nothelles Bewerbung als Nachfolgerin von RBB-Gründungsintendantin Dagmar Reim war unberücksichtigt blieben. Im Zuge der von Schlesinger angestoßenen Programmreform der Sendeanstalt wurde nun der Aufhebungsvertrag unterzeichnet. [dpa/kw]
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