Kurz bevor sich RBB-Intendatin Dagmar Reim aus ihrem Amt verabschiedet, mahnt sie noch einmal die jüngere Generationan, den Lügenpresse-Vorwürfen mit mehr Transparenz zu begegnen.
In der Diskussion um die Glaubwürdigkeitskrise der Medien setzt die scheidende RBB-Intendatin Dagmar Reim auf mehr Transparenz. „Wir müssen mehr selbstreflexiv arbeiten. Mehr darüber reden, was und wer unsere Quellen sind, mehr Auskunft geben“, sagte Reim der dpa. Leser und Zuschauer stellten andere Fragen als früher. „Also müssen wir die neuen Fragen beantworten“, sagte die 64-Jährige, die nach 13 Jahren an der Spitze des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB) in den Ruhestand geht. Reims Nachfolgerin wird zum 1. Juli die langjährige NDR-Journalistin Patricia Schlesinger.
Angesichts der zunehmenden Geschwindigkeit bei der Berichterstattung und der Gefahr von Fälschungen mahnte Reim, journalistische Tugenden wie Sorgfalt und Gründlichkeit zu bewahren. „Wie viele Falschmeldungen sind schon in die Welt gekommen, weil jemand besonders schnell sein wollte?“
Die Pflicht zur Gründlichkeit ergebe sich auch aus dem Rundfunkbeitrag. Angesichts der Diskussion um eine mögliche Beitragssenkung von derzeit 17,50 Euro um 30 Cent warb Reim für einen längerfristigen Blick: „Niemand wird sich 2020/21 über eine deutliche Beitragserhöhung freuen“. Aus Reims Sicht bekommen die Hörer und Zuschauer einen hohen Gegenwert für den Beitrag. Gleichzeitig gelte es, gut mit dem Geld zu wirtschaften. [dpa/kw]
Bildquelle:
- Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com