Der Schriftsteller, Regisseur und Drehbuchautor Oliver Storz („Raumschiff Orion“) ist tot. Der Präsident des Schriftstellerverbandes PEN, Johano Strasser, bestätigte damit einen Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ (Mittwoch).
Storz war schon am 6. Juli im Alter von 82 Jahren in Egling bei München gestorben und ist bereits beigesetzt worden. Trotz seines hohen Alters habe er Filme gedreht und Bücher geschrieben, die auch bei jungen Leuten Eindruck gemacht hätten, sagte Strasser der Nachrichtenagentur dpa. „Das ist eine seltene Gabe“. Sein Schriftsteller-Kollege Martin Walser bezeichnete ihn in einem Nachruf in der „Süddeutschen Zeitung“ als „Erzähler mit einem Feingefühl für Richtigkeit, Gerechtigkeit und Schicksalspointen, die moralisch nicht anfechtbar sind“.
Der Adolf-Grimme-Preisträger setzte sich in seinen Filmen und Büchern oft mit zeit- und gesellschaftskritischen Themen auseinander. 2003 sorgte er mit dem ARD-Zweiteiler „Im Schatten der Macht“ über den ehemaligen Bundeskanzler Willy Brandt für Aufsehen. Hochgelobt wurde auch der Fernsehfilm „Drei Tage im April“ über KZ-Häftlinge in einem württembergischen Dorf.
Bekannte Werke sind auch die TV-Serie „Raumpatrouille – Die fantastischen Abenteuer des Raumschiffes Orion“ (1966) und das Fernsehspiel „Das tausendunderste Jahr“ (1979), in dem zwei 16-Jährige das Jahr 1945 erzählen. Ebenfalls in der Zeit des Nationalsozialismus spielen sein Roman „Nebelkinder“ oder sein 2008 veröffentlichtes Buch „Die Freibadclique“ über vier Jugendliche im Sommer 1944, ein knappes Jahr vor Ende des Zweiten Weltkrieges. [dpa/ar]
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