Ist „Das Dschungelbuch“ rassistisch? Sky reagiert auf die aktuelle Rassismusdebatte und versieht mehrere Filmklassiker mit Hinweisen auf „veraltete“ Inhalte.
Nach dem gewaltsamen Tod des US-Amerikaners George Floyd hatten bereits andere Streamingdienste reagiert: Netflix nahm die britische Comedy-Serie „Little Britain“ wegen rassistischer Inhalte aus dem Programm. Und auch der US-Streamingdienst HBO Max hatte den Filmklassiker „Vom Winde verweht“ vorläufig aus seinem Programm genommen.
Jetzt reagiert Sky: In Großbritannien wurden nun mehrere Filme mit Hinweisen versehen. „Dieser Film hat veraltete Einstellungen, sprachliche und kulturelle Darstellungen, die heute Anstoß erregen können“, heißt es zum Beispiel bei dem Zeichentrickfilm „Das Dschungelbuch“. Disney selbst hatte bei dem 1967 erschienenen Klassiker bereits zum Start von Disney+ reagiert und diesen mit einem entsprechenden Hinweis versehen.
Zudem wurden 16 weitere Filme mit Hinweisen versehen: Neben Zeichentrickfilmen wie „Dumbo“ (1941) und „Aladdin“ (1994) sind auch Realverfilmungen wie „Die Goonies“ (1985) von Disney oder Filme wie „Vom Winde verweht“ (1939) oder „Frühstück bei Tiffany“ (1961) betroffen.
Disney selbst hatte in den vergangenen Jahren mehrmals mit Rassismusvorwürfen zu kämpfen: So wurde dem Konzern vorgeworfen, „Whitewashing“ zu betreiben, etwa wenn Rollen vornehmlich mit weißen Schauspielern besetzt werden, wie Scarlett Johansson in der japanischen Manga-Verfilmung von „Ghost in the Shell“. Außerdem sollen bei der Realverfilmung von „Aladdin“ aus dem letzten Jahr circa 100 weiße Komparsen braun geschminkt worden sein.
Ob Sky auch in Deutschland Filme mit entsprechenden Hinweisen versieht, bleibt abzuwarten.