Die kleine ARD-Anstalt Radio Bremen muss im kommenden Jahr noch einmal fünf Millionen Euro einsparen. Ein ausgeglichener Haushalt sei nur bei Programmkürzungen möglich, räumte der Sender ein.
In ihrer Sitzung am Donnerstagnachmittag hatten die Mitglieder des Rundfunkrats den Wirtschaftsplan für das Jahr 2011 genehmigt und die Mittelfristige Finanzplanung bis 2016 zur Kenntnis genommen. Sie folgten damit einer Empfehlung des Verwaltungsrats. Mit dem intern aufgelegten Sparprogramm „Radio Bremen 2012“ solle den absehbar sinkenden Einnahmen bei steigenden Kosten mit strategisch sinnvollen Maßnahmen, die das Profil und das Überleben von Radio Bremen sichern, begegnet werden, sagte Radio Bremen-Intendant Jan Metzger.
Im kommenden Jahr steht etwas geringeren Einnahmen von 92,53 Millionen Euro (2010: 93,0 Millionen Euro) Ausgaben von 92,01 Millionen Euro entgegen. Radio Bremen muss in der laufenden Gebührenperiode 2009 bis 2012 einen ausgeglichenen Haushalt erzielen. Daraus ergebe sich, dass „nach heutigem Wissen Radio Bremen in den Jahren 2011 und 2012 noch weitere 4,8 Millionen einsparen muss, um den Wirtschaftsplan 2011 und auch die Mittelfristige Finanzplanung einhalten zu können“, sagte Metzger.
Dabei würden sich auch Kürzungen bei den direkten Programmkosten nicht vermeiden lassen, betonte der Intendant. Gespart werden solle nur dort, wo die programmliche Zukunft des Senders nicht aufs Spiel gesetzt wird. So wurden die Integration der Fachredaktionen Kultur und Musik in das Nordwestradio beschlossen, die Verschlankung der Organisation, das Einsparen von Leitungsstellen und keine Nachbesetzungen der Stellen von Mitarbeitern, die in den Ruhestand gehen.
Im Programm sollen ca. 1,75 Millionen Euro gekürzt werden: Im Hörfunk wird im Nordwestradio, und durch Schemaänderungen bei den Hörfunknachrichten gespart. Im Fernsehen muss Radio Bremen unter anderem auf den „Sportclub am Sonntag“, die „Musikschau der Nationen“ und auf zwei TV-Aufzeichnungen von Bremen Vier-Radiokonzerten verzichten. In den letzten zehn Jahren musste sich Radio Bremen bereits stark verkleinern: Der Sender hat in dieser Zeit 30 Prozent seiner Planstellen abgebaut und 20 Prozent aller Sachaufwendungen reduziert. Ingesamt ist der Sender um ein Viertel verkleinert worden. [ar]
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