„Große Sorge“ um Radio Bremen: Finanzielle Lage angespannt

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Radio Bremen Logo; © Radio Bremen
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Die finanzielle Lage bei Radio Bremen bleibt aus Sicht des Landesrechnungshofs angespannt. Die Präsidentin des Rechnungshofs Bremen nannte beispielsweise die zukünftigen Verpflichtungen in Wirtschaftsplänen zur Altersvorsorge für Mitarbeiter. „Das macht uns große Sorge“, sagte Bettina Sokol bei der Vorstellung eines Sonderberichts am Mittwoch.

In den Jahren 2021 und 2022 erzielte Radio Bremen laut dem Sonderbericht zwar Überschüsse. Das sei jedoch auf Sonder- und Einmaleffekte zurückzuführen, erklärte die Präsidentin des Landesrechnungshofs. Sonst hätte die Sendeanstalt auch in den beiden Jahren negative Ergebnisse erzielt.

Überschüssen in 2021 und 2022 stehen laut Rechnungshof zu hohe Aufwandsentschädigungen gegenüber

Dr. Yvette Gerner Intendantin von Radio Bremen; © Radio Bremen/Matthias Hornung
Dr. Yvette Gerner erhält eines der niedrigeren Intendanten-Gehälter innerhalb der ARD, soll laut des Landesrechnungshof jedoch zu hohe Aufwandsentschädigungen erhalten. © Radio Bremen/Matthias Hornung

„Natürlich muss Radio Bremen sich zunächst an die eigene Nase fassen und weitere Sparanstrengungen unternehmen“, teilte die Präsidentin mit. So dürfe es keine nicht benötigte finanzielle Unterstützung von Tochterunternehmen mehr geben. Kritik gab es auch an Aufwandsentschädigungen für die Intendantin und für ehemalige Aufsichtsratsmitglieder eines Tochterunternehmens. Außerdem empfiehlt der Landesrechnungshof, Zinsen der Pensionsrücklagen künftig in die Altersvorsorge zu investieren.

Die Sendeanstalt befasse sich aktuell mit dem Sonderbericht und habe bereits einige Änderungen vorgenommen, teilte eine Sprecherin des Unternehmens auf Nachfrage mit. „Radio Bremen versteht diese Feststellungen als Unterstützung für unsere Bemühungen um eine ausreichende Finanzierung, auch wenn wir weiterhin um Sparsamkeit und Kooperationen in der ARD bemüht sind.“

Radio Bremen bekommt knapp 50 Millionen aus den Rundfunkbeiträgen

Vergangenes Jahr lagen die Rundfunkbeitragserträge für Radio Bremen bei annähernd 47 Millionen Euro. „Ich glaube nicht, dass eine Beitragserhöhung für Radio Bremen den großen Wurf bringt“, sagte Sokol. Viele Menschen in dem Bundesland mit hoher Armutsquote müssten ohnehin keine Rundfunkbeiträge zahlen. Die Landesbehörde appellierte stattdessen an die Politik, den Rundfunkstaatsvertrag so abzuändern, dass kleinere, finanzschwache Anstalten weniger benachteiligt werden.

Der Landesrechnungshof prüft alle zehn Jahre mit einem Sonderbericht die wirtschaftliche Lage von Radio Bremen. Die Finanzen des kleinsten ARD-Hauses stehen immer wieder im Fokus, weil die Sendeanstalt so wie der Saarländische Rundfunk (SR) von anderen ARD-Häusern finanziell unterstützt wird. Hintergrund ist, dass die Erträge in den jeweiligen Sendegebieten aus dem Rundfunkbeitrag für die beiden kleinen Sender nicht ausreichen.

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14 Kommentare im Forum
  1. Tja, wenn die knapp 47 Millionen nicht für den gesamten Betrieb (inkl. für die sicherlich großzügigen Aufwandsentschädigungen für die Intendantin und andere Zahlungen) nicht reichen muss der Sender halt den selben Weg gehen wie eine Privatfirma auch - nämlich in die Insolvenz! Würden die Zwangsgebühren hier in Deutschland nicht sehr üppig verfügbar sein sähe die Sache schon anders aus. Dann gäbe es wenn überhaupt nur noch 2-3 Sendeanstalten. Es braucht nicht für jeden Stadtstaat und kleine Bundesländer eine Rundfunkanstalt! Also zusperren wenn das Geld nicht reicht! Dann könnten die freigestellten Intendanten usw. mal zeigen was in ihnen steckt und ich bin mir sicher dass diese Leute nicht überall in der Privatwirtschaft einen Job finden. Da kommt es halt nicht auf das Parteibuch usw. an. Aber es wird halt so sein wie immer in Deutschland - sparen wir halt bei den Kleinen und lassen das korrupte GEZ-System weiterlaufen!
  2. Oh, Entschuldigung - heißt ja jetzt "ARD ZDF Deutschlandradio Beitragsservice" ARD ZDF Deutschlandradio Beitragsservice – Wikipedia
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