Der öffentlich-rechtliche Lokalrundfunk Radio Bremen ist unterfinanziert. Obwohl man nach eigenen Angaben sehr sparsam gewirtschaftet habe, konnte das Geschäftsjahr 2011 nur mit einem Defizit von 2,96 Millionen Euro abgeschlossen werden. Intendant und Rundfunkratsvorsitzende machen sich nun mehr denn je für eine Reform des ARD-internen Finanzausgleichs stark.
Bei Gesamterträgen von 96,15 Millionen Euro und Aufwendungen von 99,11 Millionen Euro hat der Lokalrundfunk Radio Bremen das Jahr 2011 mit einem Defizit von 2,96 Millionen Euro abgeschlossen. Dies teilte die Rundfunkanstalt am Donnerstag (20. September 2012) mit. Das Minus werde dabei durch eine Eigenkapitalentnahme gedeckt.
Auf einer Sitzung des Rundfunkrates von Radio Bremen am gestrigen Donnerstag sagte Intendant Jan Metzger, dass der Anbieter in 2011 sehr gut und sparsam gewirtschaftet hätte, er aufgrund der knappen Finanzausstattung jedoch nicht mehr in der Lage sei, Schwankungen bei externen Faktoren auszugleichen. Als Ursachen für das negative Jahresergebnis nennt Radio Bremen unter anderem Mindereinnahmen, die durch die Entwicklungen des Finanzmarktes bedingt seien, ausstehende Renditeerwartungen sowie versicherungsmathematische Vorgaben bei den Altervorsorgerückstellungen.
Die Vorsitzende des Rundfunkrates von Radio Bremen, Eva-Maria Lemke-Schulte, wies auf der Sitzung auf die Notwendigkeit einer Neuregelung des ARD-Finanzausgleichs hin: „Radio Bremen hat im operativen Haushaltsvollzug alles richtig gemacht. Nach wie vor können wir zum Ende der laufenden Gebührenperiode einen ausgeglichenen Haushalt erreichen. Das Ergebnis des Jahres 2011 unterstreicht aber nachdrücklich, wie dringlich Radio Bremen eine finanziell angemessene Ausstattung benötig.“
Auch Intendant Jan Metzger machte deutlich, dass im Jahresabschluss zu erkennen sei, dass Radio Bremen seit Jahren unterfinanziert ist. „Es ist deshalb notwendig, dass die seit langem geplante und immer wieder verschobene endgültige Regelung des Finanzausgleichs innerhalb der ARD jetzt bald kommt.“, so Metzger. „Erst ein veränderter Finanzausgleich wird die strukturelle Unterfinanzierung der kleinsten Landesrundfunkanstalt der ARD beheben.“[ps]
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