Die BBC soll in den nächsten zwei Jahren radikal umgebraut werden. So soll die britische Rundfunkanstalt schlanker strukturiert und stärker auf digitale Medien ausgerichtet werden. Dafür soll es unter anderem auch Personalwechsel in den Führungspositionen geben.
Wie das britische Blatt „The Guardian“ am Dienstag berichtet, plant der neue Generaldirektor der BBC, George Entwistle, weitreichende Reformen im Hause der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalt. Demnach soll die Operations-Division geschlossen werden, die bisher für das Marketing und die Rekrutierung von Mitarbeiter zuständig war. Caroline Thomson, Chefin dieser Abteilung und Konkurrentin von Entwistle im Kampf um den Posten des Generaldirektors, wird die BBC mit der Schließung der Division verlassen. „Sie und ich stimmen darüber ein, dass es die richtige Zeit für sie ist um die Organisation zu verlassen“, sagte er dem „Guardian“. Entwistle war im Juli zum neuen Generaldirektor der BBC ernannt worden.
Auch weitere hochrangige Mitarbeiter müssen bei der BBC wohl ihren Hut nehmen. So soll das Management Board von 25 Mitgliedern auf zukünftig nur noch zwölf Personen geschrumpft werden. Der vom Vorgänger gegründete Bereich BBC Visions soll zudem auf seine Nützlichkeit hin überprüft werden.
Für eine stärkere Ausrichtung auf neue Medien will Entwistle bei der BBC außerdem weiter Bereiche zusammenführen. Demnach sollen die Bereiche Audio and Music, Vision und Future Media zusammengelegt werden. „Um digitalen Content wirklich effektiv produzieren und pflegen zu können, müssen wir diese drei Bereiche vereinen“, sagte er dem „Guardian“.
Zum Bereich Audio and Music gehören unter anderem die BBC-Radios, zu Future Media die Bereiche Online und Interaktiv. Der TV-Bereich ist von den Änderungsplänen bisher nicht betroffen. Langfristig müsse die BBC mit ihren Produktionen auch global stärker vertreten sein und weltweit weiter wachsen, so das Ziel des neuen Generaldierktors Entwistle. [hjv]
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